Oberhausen. . Zum 33. Mal zog es am Wochenende Freunde der Leibesertüchtigung in den Stadtteilkern von Oberhausen-Sterkrade. 120 Akteure und 40 Vereine beteiligten sich beim Fest. Verkaufsoffener Sonntag in den Geschäften.

Die Tasche ist gepackt. Der Gürtel ist dicht um die Jacken gezogen. „Da sind meine Tanzsachen drin“, sagt die kleine Jana. In Sterkrade zog es die Besucher des 33. Sterkrader Spiel- und Sportwochenendes generationsübergreifend auf und vor die zwei Bühnen, die vor dem Technischen Rathaus und kurz vor dem Sterkrader Bahnhof aufgebaut waren. Ein Programm zum Aus-der-Reihe-tanzen.

Die Markthändler befanden sich am Samstag zunächst in guter Gesellschaft: Frischemarkt und Sportvereine teilten sich „Standmeter an Standmeter“ die Aufmerksamkeit. „Normalerweise kaufe ich samstags nur meine Paprika-Vorräte“, murmelt eine Einkäuferin. „Bananen, Tomaten, etwas Blattsalat.“ Das hört sich ganz nach Sportlernahrung an. Die dicke Eistüte in der Sahneschaumvariante zerstörte aber das gängige Bild des Ernährungsplans für Fitness-Fanatiker.

Karate Kids und bunte Artisten

Überhaupt war das Wochenende nicht alleine den Sportlern vorbehalten. „Eine zweite Kirmes soll es nicht werden“, hatte Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft, jüngst zur strukturellen Entwicklung der Festivität gesagt. Doch vereinzelte Buden lockern auf: Dosenwerfen neben Schlagball-Athleten. Verbindungen gibt es eben überall.

Fechter lieferten sich mit ihrem Sportgerät Duelle. Ausfechten musste man schließlich die Wahl der Bühne: Karate-Kids, Fußballer, Tanzgruppen und Artisten boten genug Auswahl.

Registrierkassen-Dauerlauf

Und das Wetter? Am Samstag angenehm trocken, am Sonntag zumindest am Morgen und Mittag fies nass, was vor allem die Trödelmarktfreunde ärgerte. Die Geschäfte in Sterkrade öffneten am Sonntag ihre Tore ebenfalls. Da konnte man fast glauben, dass ein erschöpfter Zustand nach Einkaufstüten-Wetttragen und Registrierkassen-Dauerlauf zum Sport-Programm gehört.

Oberbürgermeister Klaus Wehling erschien nicht im Sportsakko, dafür aber mit viel Lob für die Sterkrader im Gepäck: „Hier wird gemeinsam am großen Rad gedreht. Hier geht alles — außer Langeweile.“ Etwaige Höhenflüge waren eigentlich zwei Stelzenläufern vorbehalten, die in bunten Kostümen durch die Gassen schlenderten. In der Sterkrader Innenstadt war Bewegung, auch wenn bei älteren Spiel-und-Sport-Freunden etwas Wehmut mitspielte. Besucherin Sandra Müller: „In der Innenstadt ist alles nah beieinander, doch im Grünen war es auch schön.“ Früher fand das Fest im Volkspark statt.