Oberhausen. . Ein IHK-Gutachten empfiehlt kürzere Fußgängerzone und schönere Stadteingänge für Oberhausen-Sterkrade. Es sollte Grünflächen für alle Bürger und Sportangebote für junge Menschen geben. „Sterkrade kann zu einemSymbol für andere Innenstädte werden“, sagt NRW-Bauminister Michael Groschek.
Sterkrade soll zum Vorbild für zahlreiche Stadtteil-Zentren in ganz NRW werden.
In einer landesweit einzigartigen Zusammenarbeit wollen IHK, Stadt und Kaufmannschaft das von immer mehr leerstehenden Geschäften und sanierungsbedürftigen Wohnungen gebeutelte Stadtteilzentrum aufpäppeln. Grundlage ist ein jetzt vorgestellter 72-seitiger Masterplan, den das Dortmunder Planungsbüro „Junker & Kruse“ für Sterkrade erstellte. Darin wird auch empfohlen, die Fußgängerzone zu verkleinern.
2013 hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) den Auftrag zu diesem Gutachten gegeben. Auslöser waren die wiederholten Klagen der Gewerbetreibenden in Sterkrade, dass die in den 90er Jahren mit Landesmitteln eingerichtete Fußgängerzone überholt sei und in Teilen für Pkw geöffnet werden sollte. Die Stadt hatte dies wiederholt zurückgewiesen. Ihre Befürchtung: Fördermittel müssten dann zurückgezahlt werden. Ein Problem, das viele Innenstädte in NRW plagt – die jetzt auf die Lösung in Sterkrade schauen.
Mit Landesförderung
Das IHK-Gutachten geht mit seinen 14 konkreten Ideen allerdings weit über die diskutierte Teil-Öffnung der Fußgängerzone hinaus. Zwar empfehlen die Dortmunder Stadtplaner, die untere Steinbrink- und obere Bahnhofstraße sowie die untere Bahnhofstraße bis zur Wilhelmstraße umzubauen und für Pkw freizugeben, um mehr Leben ins Zentrum zu bringen. Doch zugleich soll die Sterkrader Innenstadt auch grüner und die Plätze lebendiger gestaltet werden.
Dringend notwendig seien Angebote für junge Menschen, etwa Sportmöglichkeiten, aber auch Wohnbausanierungen sowie ein eigenes Stadtteilmanagement, das sich um die Belange Sterkrades bemüht. Zudem sollten die vier Stadteingänge in die Sterkrader Innenstadt einladender gestaltet werden.
5,6 Millionen Euro
5,6 Millionen Euro würde es kosten, alle Empfehlungen umzusetzen. In vielen Bereichen könnten Landeshilfen beantragt werden.
Das Gutachten sei eine wichtige Initialzündung für Sterkrade, sagte IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel am Freitag. Mehrere Jahre wird es nun dauern, sechs Schwerpunktthemen anzupacken. NRW-Minister Michael Groschek sagte: „Sterkrade kann zu einem Symbol für andere Städte werden.“ Er stellte in Aussicht, dass die Stadt bei einer Öffnung der Fußgängerzone von Rückzahlungen befreit werden könnte. „Die Bezirksregierung hat Spielräume, die sich durch das Gutachten darstellen lassen.“