Oberhausen. . Ein Hinweis half der Polizei Oberhausen jetzt, einen Fälscherring zu zerschlagen, den sie bereits seit Jahren im Visier hatte.
Ermittler der Oberhausener Polizei zerschlugen nach beinahe einem Jahr akribischer Ermittlungsarbeit einen Fälscherring. Der Schaden, den die mutmaßlichen Täter in vielen Jahren anrichteten, soll Hunderttausende Euro betragen.
Die Verdächtigen verkauften nicht nur Dokumente. Mit Hilfe von gefälschten Ausweispapieren legten sie sich auch teure Handys zu günstigen Konditionen zu. Statt die vereinbarten Raten abzuzahlen, verhökerten sie die Handys ihrerseits. Falsche Papiere nutzten die Täter zudem, um sich Laptops, Fernseher oder diverse andere Waren über Online-Banken finanzieren zu lassen.
"Fälscherring seit Jahren auf der Spur"
„Wir sind dem Fälscherring seit Jahren auf der Spur, konnten aber nie etwas nachweisen“, erklärt Ermittler Chris Hauffe während einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium.
Ein Hinweis aus dem Umfeld der Fälscher wurde den Tätern nun zum Verhängnis. „Wir haben den Kopf der Bande erwischt“, freut sich Hauffe besonders darüber, dass auch der mutmaßliche Haupttäter jetzt in Untersuchungshaft sitzt.
Seit 2009 per Haftbefehl gesucht
Neben diesem ursprünglich in Oberhausen lebenden Serben landeten zwei weitere Verdächtige, eine Frau und ein Mann, beide ebenfalls serbischer Herkunft, im Gefängnis. Die 26-jährige Frau wird bereits seit 2009 per Haftbefehl gesucht.
Ins Visier der Polizei waren neun Personen geraten, acht Oberhausener und ein Mülheimer. Ihnen werden über 20 Straftaten vorgeworfen. Chris Hauffe ist sich jedoch sicher, dass die andauernden Ermittlungen noch sehr viel mehr Straftaten ans Tageslicht bringen, und die offizielle Schadenssumme von 100.000 Euro um ein Vielfaches höher liegen wird. „Allein nach einer Anfrage bei Vodafone hatte ich am nächsten Tag eine Liste mit 70 Fällen auf dem Tisch“, sagt Hauffe.
Über den Ermittlungserfolg freut sich auch die Staatsanwaltschaft. Doch Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch warnt gleichzeitig: „Das Verfahren zeigt, wie vorsichtig wir im Umgang mit Ausweisdokumenten sein müssen. Es können sehr gute Fälschungen hergestellt werden.“