Oberhausen. . Die Hauptrednerin der Oberhausener Maikundgebung kommt in diesem Jahr aus Spanien. Isabell Valle López wird von den Problemen in ihrem Heimatland berichten. Gewerkschafter wollen die Bedeutung Europas hervorheben – und warnen vor Rechtsextremen: „Der Tag der Arbeit ist unser Tag.“
Am 1. Mai kommt die europäische Wirtschaftskrise nach Oberhausen. Denn eine der beiden Hauptrednerinnen auf der DGB-Maikundgebung am Ebertplatz wird Isabell Valle López sein. Die spanische Gewerkschafterin wurde von der IG-Metall eingeladen, um von den Problemen in ihrem Heimatland zu berichten.
Die Bedeutung Europas hervorheben
„Wir wollen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise in Südeuropa für die Menschen in Deutschland greifbarer wird“, sagt Peter Koppers von der IG-Metall. Europa nimmt bei der Maikundgebung ohnehin einen wichtigen Platz ein. Das zeigt sich schon im diesjährigen Motto „Gute Arbeit. Soziales Europa.“
„Gerade im Vorfeld der Europa-Wahl wollen wir die EU zum Thema machen“, sagt Thomas Hillebrand vom DGB. Es sei immer noch schwierig, Menschen für Europa zu begeistern. „Dabei werden dort viele wichtige Entscheidungen getroffen, die unser Leben stark beeinflussen.“ Nur eine hohe Wahlbeteiligung könne zudem verhindern, dass rechtsextreme Gruppen im Fahrwasser der Krise ins EU-Parlament geschwemmt werden.
Auch in Deutschland gelte es deshalb, den Einfluss der Rechten klein zu halten. „In Duisburg und Dortmund wurden für den 1. Mai bereits Kundgebungen rechtsextremer Gruppen angekündigt“, sagt Hillebrand. In Oberhausen seien laut Hillebrand zwar keine solchen Kundgebungen geplant. Trotzdem stellt er klar: „Der Tag der Arbeit ist unser Tag. Er ist für die Arbeiter da. Nicht für Neo-Nazis.“
Neben Europa steht vor allem das Thema „Gute Arbeit“ im Mittelpunkt. Yvonne Sachtje, Geschäftsführerin der Gewerkschaft NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten) im Ruhrgebiet wird deshalb als zweite Hauptrednerin auftreten. „Wir freuen uns natürlich, dass der gesetzliche Mindestlohn kommt“, so Sachtje. „Jetzt müssen wir dafür kämpfen, dass es möglichst wenige Ausnahmen vom Mindestlohn gibt.“
Wehling spricht kurz vor der Wahl
Zu den Rednern gehört auch Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD), der – wie in den vergangenen Jahren – ein Grußwort sprechen wird. Eine Beeinflussung der Kommunalwahl will Dieter Hillebrand vom DGB darin nicht sehen: „Der OB kommt nicht als SPD-Mitglied, sondern als erster Bürger der Stadt.“ Im übrigen dürfe während der Kundgebung keine Partei einen Stand am Ebertplatz einrichten.
Die Demonstration beginnt um 10.30 Uhr am Altmarkt. Die Kundgebung auf dem Ebertplatz beginnt um 11 Uhr und dauert bis etwa 15 Uhr. Auch ein Familienprogramm für Kinder ist fest eingeplant.