Oberhausen. Insgesamt wurden 58 jugendliche Straftäter verwarnt, in fünf Fällen wird geprüft, ob man den Führerschein entziehen oder eine Sperre verhängen kann. Das gemeinsame Pilotprojekt von Stadt und Polizei läuft bereits seit einem halben Jahr. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Maßnahmen Signalwirkung haben werden.

Anfang Februar startete in Oberhausen das Pilotprojekt „Gelbe Karte“, ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Polizei. Dabei kann Straftätern zwischen 14 und 25 Jahren der Führerschein entzogen bzw. bei minderjährigen Tätern eine Führerscheinsperre verhängt werden, sollten sie erneut straffällig werden. Nach einem halben Jahr zieht die Polizei eine erste, vorsichtige Bilanz.

„Wir haben im vergangenen halben Jahr Gelbe Karten an 58 Personen verschickt“, so Polizeisprecher Tim Litges. Fünf davon seien nach diesem Warnschuss erneut straffällig geworden. „Bei denen wird jetzt gerade geprüft, ob und wie man die Fahrerlaubnis entziehen oder verwehren kann“, fährt der Polizeisprecher fort.

Abwarten, was Verwarnungen verbringen

Eine endgültige Aussage lasse sich über das Projekt allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht treffen. Denn mit dem Projekt hätten Polizei und Stadt Neuland betreten, daher müsse man abwarten, was die Verwarnungen im Endeffekt bringen. „Außerdem muss man die fünf besagten Intensivtäter auch erst einmal mit dieser Maßnahme konfrontieren. Bislang werden ja nur die Möglichkeiten von Seiten der Stadt geprüft.“

Einen kleinen Erfolg gesteht er dem Projekt „Gelbe Karte“ aber dennoch zu: „Wenn von 58 angeschriebenen Straftätern nur fünf wieder rückfällig werden, zeigt sich doch schon ein bisschen die abschreckende Wirkung“, freut sich Litges.

Hoffnung auf Signalwirkung

Es habe sich in der Szene herumgesprochen, dass die Ordnungsbehörden derartige Maßnahmen ergreifen, „da wird die entsprechende Zielgruppe schon ein bisschen vorsichtiger“. Der Polizeisprecher fährt fort: „Wenn wir erst einmal die ersten Führerscheine entzogen haben, wird das noch mal eine ganz andere Signalwirkung entfalten.“ Er hofft, dass dann die Fallzahlen weiter signifikant gesenkt werden können.

Das Projekt „Gelbe Karte“ ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren, die im vorangegangenen Jahr mindesten drei Gewaltdelikte oder eine einzelne, besonders schwere Gewalttat begangen haben. Wer stiehlt, schlägt, erpresst randaliert oder andere nötigt, wird von den Ermittlern des Kriminalkommissariates Jugend ans Straßenverkehrsamt gemeldet. Denn, so die Aussage der Polizei, derart aggressive Straftäter verhielten sich auch am Steuer entsprechend.