Oberhausen. . Das Münchener Unternehmen „Flixbus“ startet Anfang April ein Linienangebot in Oberhausen. Fahrten nach Bremen, Hamburg oder Lübeck werden dann möglich sein. Im Gegenzug wird Oberhausen aber auch selbst zum Zielort für Fahrgäste aus dem Norden.

Bremen, Hamburg oder Lübeck: Oberhausener, die diese Ziele für einen Ausflug oder einen Kurzurlaub ins Auge gefasst haben, sind nicht mehr unbedingt auf die Deutsche Bahn angewiesen. Denn am 4. April erhält die Stadt ihre erste Fernbuslinie. Das Unternehmen „Flixbus“ aus München bietet dann einen täglichen Linienverkehr an.

In knapp vier Stunden ist Bremen erreicht, etwas weniger als sechs Stunden dauert die Fahrt nach Hamburg. Im Gegenzug wird Oberhausen damit zum Zielort für Fahrgäste aus dem Norden: „Oberhausen ist dank zahlreicher Einkaufs- und Freizeitangebote ideales Reiseziel für unser junges Mobilitätsangebot“, sagt Geschäftsführer Andre Schwämmlein.

Reisebüros verkaufen Karten

„Zwar ist man im Durchschnitt etwa länger unterwegs“, räumt Sprecherin Bettina Engert ein. „Doch dafür zahlt man auch einen deutlichen geringeren Fahrpreis als bei der Bahn.“ Je nach Buchungszeitpunkt kostet die einfache Fahrt von Oberhausen nach Hamburg 15 bis 43 Euro. Karten gibt es im Internet, per Smartphone-App oder auch im Reisebüro.

„In Oberhausen kooperieren wir mit drei Unternehmen“, so Engert. Im Reisebüro an der Falkensteinstraße, bei Star Reisen an der Stöckmannstraße und bei der Reiseagentur Herrschaft an der Thüringer Straße können Karten erworben werden. „Sollten noch Plätze frei bleiben, sind die Tickets beim Fahrer erhältlich.“

Gesetzesänderung machte Weg frei

2013 hat der Bundestag eine Gesetzesänderung (Personenbeförderungsgesetz) beschlossen, die einen freien Wettbewerb im Fernbuslinienverkehr ermöglicht. Nach alter Gesetzeslage konnte ein fahrplanmäßiger Busverkehr nicht genehmigt werden, wenn eine parallele Eisenbahnverbindung vorhanden war.

Durch den Wegfall der Regelungen können private Anbieter überregionale Buslinien anbieten.

Zudem werde eine Sitzplatzgarantie geboten. „Bei der Bahn zahlt man dafür extra“, merkt Engert an.„Wenn wir eine neue Verbindung einrichten, sind es zuerst junge Menschen, darunter viele Studenten, die unser Angebot nutzen.“ Denn das Unternehmen setzt vor allem auf die Werbung über das Internet und soziale Netzwerke. „Durch Mund-zu-Mund-Propaganda bekommen es dann immer mehr Leute mit. Der junge Student erzählt es seinen Eltern und die wiederum weiter.“

Bisher mussten Oberhausener, die lieber mit dem Fernbus unterwegs sind, etwa nach Duisburg ausweichen. Von dort bieten etwa die Unternehmen „Berlin Linien Bus“ oder „ADAC Postbus“ Fahrten an. „Nach und nach werden wir von Oberhausen aus weitere Linien anbieten“, kündigt Engert an.