Oberhausen. Im Streit um den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst fordern Verdi und der deutsche Beamtenbund einen Sockelbetrag von 100 Euro sowie eine Lohnanhebung von 3,5 Prozent. Diese Forderungen würden die Stadt Oberhausen insgesamt 2,12 Millionen Euro Kosten.

Der Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVÖD) betrifft unter anderem die Angestellten der Stadtverwaltung, der Wirtschaftsbetriebe (WBO) und des Gebäudemanagements (OGM). Verdi und deutscher Beamtenbund fordern einen Sockelbetrag von 100 Euro sowie eine Lohnanhebung von 3,5 Prozent. Mit welchen finanziellen Auswirkungen rechnen die Unternehmen?

Personaldezernent Jürgen Schmidt hofft auf einen maßvollen Abschluss. Denn jeder Prozentpunkt Lohnerhöhung für die rund 1400 Angestellten und Auszubildenden bei der Stadtverwaltung würde über 600.000 Euro kosten. Sollte der geforderte Sockelbetrag von 100 Euro tatsächlich kommen, machten dies zusätzlich 1,52 Millionen Euro. „Bei 20 Euro wären es immer noch rund 300.000 Euro“, sagt Schmidt.

Die für das laufende Haushaltsjahr eingeplanten Personalkosten betragen 123 Millionen Euro. Darin enthalten sind allerdings neben den Angestelltengehältern auch die Bezüge der 700 städtischen Beamten und ihre Beihilfezahlungen für Krankheitsfälle, die Pensionszahlungen sowie die zu bildenden Pensionsrücklagen.

71,2 Millionen Euro Personalkosten

„Auf den Bereich der Angestellten und Auszubildenden, der derzeit verhandelt wird, entfallen rund 71,2 Millionen Euro.“ Darin enthalten sei bereits eine Prognose zur Anhebung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen von 2,5 Prozent ab März 2014, das sind rund 1,46 Mio Euro. „Bei den von der Gewerkschaft geforderten Erhöhungen kämen noch mal 2,2 Millionen Euro oben drauf.“

Bei den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO), an denen zu 49 Prozent das Privatunternehmen Remondis beteiligt ist, fallen alle 409 Mitarbeiter unter den TVÖD. Die Personalkosten inklusive Lohnnebenkosten betrugen im vergangenen Jahr 19,4 Millionen Euro. „Für dieses Jahr haben wir mit 21,6 Millionen Euro geplant, bei einer angenommen Lohnerhöhung von zwei Prozent ab März“, sagt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. Jeder Prozent mehr würde noch mal mit rund 130.000 Euro zu Buche schlagen. Ein Grundsockelbetrag von 100 Euro würde das Unternehmen 400.000 Euro kosten.

278.000 Euro

642 Menschen, davon 34 Auszubildende, arbeiten bei der stadteigenen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM). Die Personalkosten betragen jährlich rund 27,8 Millionen Euro. „Ein Prozent mehr Lohn machen 278.000 Euro aus, ein Sockelbetrag von 100 Euro würde 82.800 Euro kosten“, sagt OGM-Pressesprecher Alexander Höfer. Für seine Personalausgaben im laufenden Jahr hat auch dieses Unternehmen eine Tarifanhebung veranschlagt: alles in allem drei Prozent ab März veranschlagt.

Eine dritte Tarifrunde ist für den kommenden Montag, 31. März, anberaumt.