„Starkes“ Signal aus Oberhausen an die Arbeitgeber
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Oberhausen. Lohnentwicklung, Arbeitsverdichtung und Perspektiven für die Auszubildenen sind die großen Streitthemen. Henrike Greven, Verdi-Vorsitzende im Bezirk Mülheim-Oberhausen, fordert die Arbeitgeber zum Entgegenkommen auf. „Wenn sich die Kommunen nicht bewegen, wird wieder gestreikt.“
Die Botschaft der Bediensteten im öffentlichen Dienst ist eindeutig: In der Tarifauseinandersetzung mit den kommunalen Arbeitgebern wollen sich die Arbeitnehmer nicht mit kleinen Zugeständnissen zufrieden geben. Bei der zentralen Kundgebung am Oberhausener Hauptbahnhof versammeln sich darum rund 1300 Streikende – lautstark machen sie ihrem Unmut Luft. Die Parole: „Wir sind es wert.“ Die deutlich hinter der Privatwirtschaft zurückstehende Lohnentwicklung und die zunehmende Arbeitsverdichtung und -belastung sind dabei die Themen, die den Streikenden unter den Fingernägeln brennen.
„Die Mobilisierung der Beschäftigten ist gut verlaufen. Damit senden wir ein starkes Signal an die kommunalen Arbeitgeber“, zeigt sich Henrike Greven, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim-Oberhausen, zufrieden mit dem gestrigen Warnstreik. 3,5 Prozent mehr Lohn, zudem 100 Euro mehr pro Monat für jeden Beschäftigten im öffentlichen Dienst – das sind die Kernanliegen der Gewerkschaft in der aktuellen Tarifrunde. Dass diese von Bundesinnenminister Thomas de Maizière als „maßlose Forderungen“ dargestellt werden, kommt für Greven nicht überraschend. „Es war eine zu erwartende Reaktion.“
Auf Äußerungen reagiert
Auf der Streik-Bühne reagierte André auf der Heiden, der Vorsitzende des städtischen Personalrates, auf die Äußerungen des städtischen Personaldezernenten Jürgen Schmidt in der NRZ vom Dienstag. „Packt euch an die eigene Nase. Wir Beschäftigten sind nicht Schuld, dass die Stadt kein Geld hat“, so auf der Heiden. „Wir sorgen aber dafür, dass Oberhausen durch gute Dienstleistungen weiterhin lebenswert bleibt.“ Schmidt hatte deutlich gemacht, dass ein höherer Tarifabschluss als ein Plus von 2,5 Prozent die Stadt Oberhausen finanziell vor große Schwierigkeiten stellen würde.
Die Unsicherheit vieler Auszubildender bei Stadtverwaltung und städtischen Tochterunternehmen, die nicht damit rechnen können, unbefristet übernommen zu werden, spricht Kira Nühlen, Verdi-Jugendvertreterin bei der OGM, deutlich an. „Der öffentliche Dienst braucht motivierten Nachwuchs, der seine Arbeit gerne macht.“ Doch müssten dafür die Rahmenbedingungen angepasst werden.
Verhandlungen am Donnerstag
Für den Fall, dass die Arbeitgeberseite bei den Verhandlungen am Donnerstag kein Entgegenkommen zeigt, gibt sich Greven kämpferisch: „Dann werden wir wieder auf die Straße gehen.“
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