Oberhausen. Gleich zwei Veranstalter in Oberhausen planen sogenannte „Public Viewings“ zur diesjährigen Fußballweltmeisterschaft in Brasilien – Tausende Zuschauer werden in der Arena und dem Revierpark Vonderort erwartet. Stadt und Polizei bereiten sich ebenfalls vor.
Zur Weltmeisterschaft in Brasilien sind in Oberhausen gleich mehrere Fußballfeste für Tausende Menschen geplant. Neben der Arena in der Neuen Mitte will nun ein Veranstalter im Revierpark Vonderort sogenannte „Public Viewings“ veranstalten. „Wir wollen bis zu 5000 Fußballfreunde in den Revierpark locken“, erzählt Veranstalter Dustin Burchart. Auch in der Arena soll es wieder das gemeinsame Rudelgucken für bis zu 10.000 Zuschauer geben. Am Altmarkt laufen ebenfalls Planungen. Erleichtert wird diese Angelegenheit durch einen Erlass der Landesregierung der klargestellt, dass „Public Viewing“ während der WM-Wochen auch nach 22 Uhr möglich sein soll. Stadt und Polizei richten sich darauf ein.
„Wir werden auf der großen Wiese im Süden des Revierparks eine Leinwand aufbauen lassen. Dafür haben wir uns mit einer Firma aus Wuppertal zusammengetan, die auch schon bei Rock am Ring aktiv war.“ Fünf Euro soll der Eintritt kosten, Veranstalter Burchart verspricht faire Getränkepreise.
„Während der WM wollen wir im Rahmenprogramm auch Filme laufen lassen. Wenn so eine Leinwand schon steht, ist das ein super Freiluftkino.“ Filme schauen und dabei ein Picknick veranstalten, mit dieser Taktik sollen auch Familien am Nachmittag in den Park gelockt werden.
Ordnungsbehörden am Zug
Der Ball liege nun bei den Ordnungsbehörden, die endgültige Erlaubnis zu erteilen – Fragen der Sicherheit und des Lautstärke müssen geklärt werden. „Wir warten auf eine Entscheidung.“
Auch in der König-Pilsener-Arena in der Neuen Mitte ist ein Public Viewing angedacht. „Abgeschlossen sind die Planungen noch nicht, aber wir wollen alle deutschen Spiele übertragen“, sagt Sprecherin Nicole Mai. Bereits zur Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 und zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine 2012 lud die Arena ein, teilweise jedoch erst ab dem Viertelfinale. Das geplante Public Viewing zum Champions League Finale im vergangenen Jahr fiel aufgrund der Auflagen der UEFA ins Wasser.
Riskante Manöver werden nicht toleriert
Polizeisprecher Axel Deitermann weist darauf hin, dass auch im Autokorso die Straßenverkehrsordnung gilt. „Riskante Fahrmanöver oder die Gefährdung Dritter wird die Polizei auf keinen Fall tolerieren. Fans, die bei fahrendem Fahrzeug auf der Motorhaube oder dem Autodach sitzen, müssen sich ebenfalls darauf einstellen, dass Beamte eingreifen.“ Doch auch Diebe und Betrüger suchen die Nähe solcher Veranstaltungen, um im Schutz des erhöhten Publikumsaufkommens Kasse zu machen.
Nicht nur die Veranstalter treiben ihre Planungen zur WM voran. Auch Stadt und Polizei sind aktiv. „Zunächst ist der Veranstalter gefragt. Der rechtliche Rahmen ist einzuhalten“, erklärt Axel Deitermann, Sprecher der Oberhausener Polizei. „Bei von der Ordnungsbehörde genehmigten großen Public-Viewing Veranstaltungen wird die Polizei vor jedem Spiel eine Bewertung vornehmen.“
Dabei geht es zum einen um die erwartete Zuschaueranzahl, aber zum anderen auch das mögliche Aggressionspotenzial. „Falls es zu privaten Ruhestörungen kommt, werden diese ebenfalls im Einzelfall von der Polizei bewertet und bearbeitet.“
„Wir wollen natürlich daran mitwirken, dass möglichst viele Fans die Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei einer Public Viewing Veranstaltung verfolgen können“, erklärt Frank Motschull, Ordnungsdezernent der Stadt.
Einzelfälle prüfen
Dabei müsse aber beachtet werden, dass sich andere nicht in ihrer Ruhe gestört werden. „Darum werden wir die Veranstaltungen im einzelnen prüfen.“
Im Rückblick kann Motschull von keinen größeren Problemen bei ähnlichen Veranstaltungen bei früheren Welt- oder Europameisterschaften berichten. „Die großen Fußballfans hatten ihren Spaß und die anderen haben es toleriert. Teilweise feierten ja sogar die größten Fußballmuffel mit.“