Rocker von "United Tribuns" treffen sich weiterhin in Oberhausen
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Oberhausen. . Eigentlich gab es vor einiger Zeit die Meldung, dass die Rocker-Gruppe „United Tribuns“ ihr Vereinsheim an der Lothringer Straße in Oberhausen verlassen hätten. Die Anwohner erleben das anders – direkte Probleme gab es allerdings noch nie mit den Nachbarn. Die designen ihre Kutten neu.
Das Licht ist an. Doch durch die undurchsichtigen Fenster lässt sich nicht erkennen, was im Inneren der ehemaligen Gaststätte „Zum Rathaus“ in Styrum passiert. Hier ist seit einigen Monaten das Vereinsheim der Straßengang „United Tribuns“. Und spätestens seit einer Polizei-Großrazzia im Januar wusste jeder Anwohner, wer in der Nähe eingezogen war.
Vor etwa zwei Wochen kam dann die für viele Anwohner beruhigende Meldung, dass die Tribuns abgezogen seien. Sie hätten ihre Kutten abgegeben und seien ausgetreten, meldete die Polizei. Auch die Schanklizenz für die Vereinsgaststätte sei ausgelaufen. Doch in den letzten Tagen waren abends wieder Menschen in der Gaststätte, sagen mehrere Anwohner. Und auch tagsüber würden mutmaßliche Mitglieder der United Tribuns auf der Straße vor dem Vereinsheim herum laufen und telefonieren.
Gab es bloß neue Kutten?
„Dort treffen sich weiterhin Menschen, die den United Tribuns zuzuordnen sind“, gibt auch ein Sprecher der Polizei zu. Ein Mitglied der United Tribuns in München teilte sogar mit, dass die Oberhausener Gruppe sich gar nicht aufgelöst habe. „Die Kutten werden einfach nur überarbeitet und neu designt, so dass die Mitglieder derzeit ohne Kutten unterwegs sind. Keine Auflösung und kein Rückzug haben stattgefunden.“
Bei den Anwohnern des Vereinslokals an der Lothringer Straße herrscht große Unsicherheit. Viele hatten gehofft, dass die United Tribuns sich aus ihrer Nachbarschaft verabschieden würden, auch wenn keiner schlechte Erfahrungen mit den Rockern gemacht hat. Die United Tribuns bleiben für sich, Ärger zwischen Anwohnern und den Rockern gab es nicht. Ein ungutes Gefühl haben trotzdem viele.
Abzug der Gruppe nicht in Sicht
„Meistens gehe ich lieber auf die andere Straßenseite, wenn ich am Vereinsheim vorbeikomme“, erzählt ein Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Kontakt zu den Rockern hatte bisher kaum jemand. Nur bei einem Imbiss in der Nähe haben die Tribuns schon öfter mal etwas zu essen gekauft. „Das sind ganz normale Kunden. Die kamen öfter vorbei und haben Familienpizzen geholt“, sagt eine Mitarbeiterin. Schlechte Erfahrungen habe sie mit den Mitgliedern der Gruppe nicht gemacht. Sie würden mit den Rockern wie mit allen anderen Kunden reden.
Die Menschen an der Lothringer Straße müssen nun wohl noch etwas länger mit den United Tribuns zurecht kommen. Von einem Abzug der Gruppe kann bisher jedenfalls keine Rede sein.
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