Oberhausen. Wie kann die Bevölkerung im Fall einer Katastrophe gewarnt werden? Durchsagen im Radio, im Fernsehen oder über Lautsprecher reichen nicht aus - das meinen zumindest viele Feuerwehrleute. Abhilfe könnte ein eigentlich schon eingestampftes System schaffen - die Sirene.
Ob in Oberhausen schon bald in Katastrophenfällen wieder Sirenen die Bevölkerung alarmieren, ist noch nicht entschieden – aber möglich. Die Berufsfeuerwehr der Stadt fordert seit zwei Jahren die Wiedereinführung der Sirenen, die in den 1990-er Jahren abgebaut worden waren. Vor einigen Tagen traf sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Oberhausener und Mülheimer Feuerwehr, um weitere Aspekte zu diskutieren. Beide Städte wollen in dieser Frage kooperieren.
Die Arbeitsgruppen-Teilnehmer diskutieren auch, inwieweit die Modelle aus Duisburg und Essen auch in Oberhausen und Mülheim möglich sind. Auch sie setzen auf neue Sirenen.
Keine Chance, Menschen im Notfall zu wecken
Überall habe sich gezeigt, dass kein zur Verfügung stehendes Warnsystem ausreichend und zuverlässig sei. Wolfgang Tingler, Chef der Berufsfeuerwehr Oberhausen, beklagte 2012: „Wir haben derzeit keine Chance, Menschen im Notfall zu wecken.“ Katastrophen-Warnungen laufen über Radio, Fernsehen, Internet, Lautsprecherdurchsagen.
Duisburg hat sich entschlossen, durch technische und finanzielle Kooperation mit Unternehmen ein neues System von Hochleistungssirenen zu installieren. In Essen plant das Rathaus, bis Ende 2014 ein neues Sirenen-System starten. Welche Kosten entstehen und ob die von der Kommune oder dem Land getragen werden, ist noch offen – und hängt wesentlich auch davon ab, für welches System sich Oberhausen entscheidet.