Oberhausen. . Dass das Geschäft für Banken in der überaus langen, extremen Niedrigzinsphase schwieriger geworden ist, zeigt sich an den Zahlen der Volksbank Rhein-Ruhr, die in Duisburg, Oberhausen, Ratingen und Mülheim gut 70.000 Kunden betreut.
Dass das Geschäft für Banken in der überaus langen, extremen Niedrigzinsphase schwieriger geworden ist, zeigt sich an den Zahlen der Volksbank Rhein-Ruhr, die in Duisburg, Oberhausen, Ratingen und Mülheim gut 70.000 Kunden betreut.
Die Bilanzsumme wächst auf 1,3 Milliarden Euro (knapp ein Prozent plus), das Einlagevolumen, also das Ersparte der Voba-Kunden, schießt um elf Prozent nach oben (um 90 auf 915 Millionen Euro) und die Kredite ziehen um stolze sieben Prozent an (auf 824 Millionen Euro), doch als Gewinn bleibt weniger hängen als zuvor. Nur noch 9,5 Millionen Euro lässt der Vorstand als Betriebsergebnis für 2013 ausweisen – statt zuvor 10,2 Millionen.
Zins-Nettoeinnahmen unter Druck
Denn wie bei allen Banken sinkt trotz zweistelliger Dispokreditzinsen und Mini-Sparzinsen unterm Strich die wichtige Zinsmarge, also der Unterschied zwischen den Zinsen auf ausgeliehene Kredite, die die Bank einnimmt, und die Zinsen, die man Kunden fürs Spargeld zahlen muss: Bei der Voba stürzte der Zinsüberschuss von 30,1 Millionen Euro 2012 auf 28,7 Millionen 2013 ab.
Der Zuwachs in fast allen anderen Segmenten lässt Vorstandssprecher Thomas Diederichs dennoch übers „tolle Knallerjahr 2013“ jubeln. Die Dividende steigt von 6 auf 7,5 Prozent; die Eigenkapitalquote auf fast 18 Prozent – das ist sehr gut.
270 Mitarbeiter
Die Genossenschaftsbank mit ihren 270 Mitarbeitern gewinnt nach Ansicht des Voba-Chefs vor allem deshalb Marktanteile, weil die „Idee der Genossenschaft fast schon bisschen sexy ist im Moment“. Sparer wendeten sich von Großbanken ab, weil sie nach der Bankenkrise zu den bodenständigen Volksbankern mehr Vertrauen hätten; Unternehmer schätzten die Voba als seriöse Zweitbank mit einem anderen Banking-Konzept.
Diederichs ist ein guter Verkäufer der Genossenschafts-Idee („Wir sind Treibriemen der lokalen Wirtschaft“), kachelt gerne gegen Großbanken („Wer bei uns anlegt, der kann sich sicher sein, dass das Geld nicht nach Spanien verschwindet, sondern ans örtliche Handwerk ausgeliehen wird“) und scheut sich auch nicht, Unangenehmes für Kunden zu rechtfertigen. So nimmt die Voba von ihren Kunden Kontogebühren – im Gegensatz zu Sparda-Banken oder der Commerzbank. „Wir wollen eine bestimmte Qualität garantieren und die ist nicht kostenlos zu haben. Bei einem kostenlosen Konto zahlen die Kunden dann woanders drauf.“
150. Geburtstag der Bank
200.000 Euro an Spenden will der Vorstand zum 150. Geburtstag der Bank in diesem Jahr verteilen; ein neu zu gründender regionaler Beirat in und für Oberhausen aus Voba-Kunden soll mitentscheiden dürfen, wohin das Geld geht.