Oberhausen. . Mit schärferen Kontrollen und Betretungsverboten gehen Stadt und Polizei gegen exzessiven Alkoholkonsum und Randale von Jugendlichen beim großen Karnevalszug in Oberhausen vor. Auch an ein Glasverbot ist gedacht. Zur besonders gesicherten Zone wird ein Bereich am Elsa-Bränd­ström-Gymnasium.

Aus den Alkoholexzessen und Randale von Jugendlichen in den vergangenen Jahren ziehen Stadtverwaltung und Polizei beim großen Karnevalszug in der Oberhausener Innenstadt am Sonntag, 2. März, mit scharfen Kontrollen und Verboten Konsequenzen.

Zur besonders gesicherten Zone wird dabei der Bereich Christian-Steger-/Havensteinstraße am Elsa-Bränd­ström-Gymnasium, der sich zu einem Brennpunkt an Karnevalssonntagen entwickelt hat.

Ergebnis des „Runden Tisches“

Dort werden gegen bereits auffällig gewordene Randalierer sogenannte Bereichsbetretungs- und Aufenthaltsverbote ausgesprochen. Andere erhalten im Vorfeld Besuch von Polizeibeamten nach dem Motto: „Wir haben euch im Auge.“ Die Rede ist zudem von einem möglichen Glasverbot, das die Stadt aussprechen kann.

Das ist, wie die NRZ erfuhr, das Ergebnis des „Runden Tisches“ von Stadtvertretern, Polizei und Karnevalisten. Das Gremium war als Folge der NRZ-Berichterstattung über sich ins Koma saufende Minderjährige und aggressives Verhalten alkoholisierter Jugendlicher beim Karnevalszug 2013 installiert worden.

Mit 48 Hilfeleistungen und elf Rettungstransporten war der letztjährige Große Karnevalszug zwar ein vergleichsweise ruhiger Höhepunkt der Oberhausener Session. Aber: Die elf Rettungstransporte betrafen nach damaligen Angaben des federführenden Deutschen Roten Kreuzes allesamt schwer alkoholisierte Minderjährige, die ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Warnung an auffällige Personen

Zudem hatte sich Heiner Dehorn, Präsident des Hauptausschusses Groß-Oberhausener Karneval, beklagt: „Mir gibt es zu denken, dass 14- bis 16-Jährige mit Schnapsflaschen in der Hand an den Straßen stehen und sich dermaßen aggressiv verhalten und besaufen.“ Dehorn regte ein Glasverbot bei Umzügen an, um zumindest große Spirituosenflaschen aus dem Verkehr zu ziehen. In Düsseldorf und Köln habe ein Glasverbot Wirkung gezeigt.

Auch Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier hatte Sorge über stark alkoholisierte und aggressiv auftretende junge Menschen geäußert. Das Aggressionspotenzial richte sich nicht nur gegen Polizisten, sondern treffe auch am Zug teilnehmende Karnevalisten.

Wie es heißt, sind in diesem Jahr bereits an sechs Personen Schreiben mit Betretungsverboten herausgegangen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Bei weiteren zehn auffällig gewordenen Personen sollen Polizeibeamte im Vorfeld des Karnevalszuges an der Tür klingeln. Sogenannte Gefährdungsansprachen sollen den potenziellen Störenfrieden klar machen, dass Verstöße nicht geduldet werden.

Darüber hinaus soll es am Rande des Karnevalszuges verschärfte Jugendschutzkontrollen geben, bei denen Polizisten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Minderjährige auf alkoholische Getränke abklopfen.