Oberhausen. . Als ein Programmpunkt beim Ball der Ehrengarde ausfällt, springt der stimmgewaltige Regent zum Finale ein. Er schmettert ein Lied, das eine liebevolle Hommage an die Heimat ist. Darin zu hören: „BVB, Schalke und Grillparty“.
Dieser Prinz ist kein Mann großer Worte, sondern ein Regent der großen Lieder: Freitagabend, die Zeiger der Uhr bewegen sich auf Mitternacht zu. Obwohl Ludger I. bereits sein volles Programm absolviert hat, setzt sich sein Gespann noch einmal in Bewegung.
Beim Ball der Ehrengarde hatte der Büttenredner „Der Müller kommt“ seinen Namen diesmal nicht verdient. Denn: Der Müller kam nicht. Das kommt vor, beim dichten Terminwerk der zwischen den Sälen pendelnden Künstler in der Karnevalszeit. Doch egal ob Arena in Köln oder Ebertbad – die ausführende Gesellschaft muss eine Lücke im Programm füllen.
Applaus für Gemeinschaftstanz
Nur gut, wenn es erfahrene Sitzungspräsidenten gibt, die plötzliche Stille mit launigen Worten füllen können. Walter Paßgang hat einige Jahrzehnte Erfahrung und benötigte wenig Anlauf. Ihm zur Seite stand Prinz Karneval. „Eigentlich wollte ich das Lied einen Tag später in Königshardt zum Besten geben, aber damit konnten wir jetzt prima einspringen.“ Der Regent lieferte eine Hommage an das Revier. Er griff den Alltag der Revierbürger auf, plauderte in Reimen über Schalke, BVB und die Vorliebe zu Grillpartys. Ludger I. hatte zuvor mit „Wir sind stolz auf Oberhausen“ seine Heimatstadt besungen.
Bemerkenswert: Der Gemeinschaftstanz der hiesigen Garden klappt selbst auf der kleinen Bühne des Ebertbads. Dafür gab es verdient großen Applaus. Die Gäste flogen auf „De Albatrosse“ und das Kabarett-Duo „Thekentratsch“. Und: Das Korps der Ehrengarde tanzte freilich auch selbst.