Oberhausen. Emschergenossenschaft und Bezirksregierung Münster erörtern die Planung zur Renaturierung der Emscher am Holtener Bruch in Oberhausen am 17.2. Der Bau des Pumpwerks dauert wohl bis 2018. Die anschließende Wiederherstellung des Flusses wird vermutlich erst 2020 beendet sein.

Auf die blühende Auenlandschaft und eine lauschig fließende Emscher am Holtener Bruch müssen die Biefanger noch einige Jahre warten, voraussichtlich bis 2018. Doch immerhin könnten schon Anfang 2015 die ersten Schritte dahin unternommen werden: In der kommenden Woche findet im LVR-Industriemuseum ein Erörterungstermin zwischen Bezirksregierung Münster und Emschergenossenschaft statt, in dem das Bauvorhaben am Holtener Bruch festgezurrt werden soll.

Anwohner haben Bedenken

Dabei geht es um den Bau eines unterirdischen Pumpwerks, über welches der tiefliegende Abwasserkanal der Emscher bis knapp unter die Erdoberfläche gepumpt wird. Von dort aus fließt die „Köttelbecke“ dann in einem Deich inte­griert weiter bis zum Klärwerk Emschermündung in Dinslaken.

Im Vorfeld gab es jedoch verschiedene Bedenken von einigen Biefanger Anwohnern. Sie kritisierten die zuerst geplanten Abluftschornsteine und Schächte. Die Emschergenossenschaft ging darauf ein und schlug stattdessen ein Pumpenwerk vor. „Unsere Technik ist außerdem so weit entwickelt, dass wir weniger Schächte zur Kontrolle des Kanals benötigen als noch zu Beginn der Planung“, ergänzt Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft, gegenüber dieser Zeitung.

Lärm- und Staubbelastung

Auch die zu erwartende Lärm- und Staubbelastung des für das Großvorhaben unumgänglichen LKW-Verkehrs zum Abtransport etwa des Erdaushubs für das Pumpenwerk betrachteten die Anwohner mit Sorge. Wie stark werden die Straßen dabei verschmutzt und beschädigt? Ist der Kreisverkehr am Biefanger Rathenauplatz überhaupt für Schwerlaster geeignet?

Emscherkanal: Mehr als zehn Kilometer verlegt

Zentrales Herzstück des Emscher-Umbaus ist der Abwasserkanal Emscher (AKE): Über 51 Kilometer erstreckt er sich nach seiner Fertigstellung von Dortmund bis Dinslaken.

Zwischen Bottrop und Dortmund ist der „Emscherschnellweg unter Tage“ schon im Bau – mehr als zehn Kilometer des AKE wurden bereits verlegt.

Ein weiterer Bauabschnitt, der von Bottrop bis Holten reicht, ist bereits gestartet.

„Natürlich handelt es sich um eine Großbaustelle, die wird sichtbar und wirksam werden“, räumt Sprecher Abawi ein. Erfahrungen in Dortmund hätten jedoch gezeigt, dass die Auswirkungen mit den ergriffenen Maßnahmen der Emschergenossenschaft klein gehalten werden können. „Was wir nachweislich an Schäden verursachen sollten, wird wieder in Ordnung gebracht.“

Freizeit und Erholung

Noch offene Fragen und die Planung insgesamt werden ab dem 17. Februar im Industriemuseum besprochen. Der Pressesprecher rechnet nun mit keinen großen Hürden bei der Genehmigung mehr, ist aber vorsichtig: „Wenn es gut läuft, könnten wir Mitte 2014 mit dem Ausschreibungsverfahren für das Bauvorhaben beginnen.“

2018 soll die Baustelle abgeschlossen werden und die Renaturierung beginnen: Die Auenbereiche werden laut Planung sowohl der Freizeit und Naherholung dienen, als auch gewässertypische Pflanzen- und Tierarten beherbergen. Die Aufweitung der Emscher soll zudem vorsorgend vor Hochwasser schützen.