Oberhausen. Die Oberhausener haben in diesem Jahr durchschnittlich 19 059 Euro pro Person zur Verfügung. Damit liegen sie deutlich unter dem bundesweiten Betrag von 21 179 Euro. Dies geht aus einer Kaufkraft-Prognose der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor.

Die Oberhausener haben in diesem Jahr durchschnittlich 19.059 Euro pro Person zur Verfügung. Damit liegen sie deutlich unter dem bundesweiten Betrag von 21.179 Euro.

Dies geht aus einer Kaufkraft-Prognose der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. Ob der prognostizierte Wert höher oder niedriger als in den Vorjahren ausfällt, wollte die GfK nicht sagen. Die Zahlen seien nicht vergleichbar, weil sich unter anderem die Methoden der Berechnung verändern können, hieß es seitens der Konsumforscher.

Rang 302 von 402

Insgesamt wurden bundesweit 402 Kreise untersucht. Oberhausen landete auf Rang 302. Definiert man den Bundesschnitt mit 100, landet Oberhausen bei 90 Prozent. Die Oberhausener haben also deutlich unterdurchschnittlich viel Geld für den Konsum, für Miete oder andere Lebenshaltungskosten zur Verfügung. Nordrhein-Westfalen markiert in der Prognose übrigens in etwa den Bundesschnitt.

Ein Blick in die Nachbarstädte zeigt, dass sich dort ein deutlich positiveres Bild ergibt: Mülheim liegt mit einer Kaufkraft von 23.285 auf Rang 57 und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt, in Essen sind es immerhin noch 21.033 Euro pro Einwohner, das ist Rang 170. Es gibt allerdings auch eine Nachbarstadt mit einer schlechteren Prognose als Oberhausen: Duisburg. Hier haben die GfK-Forscher eine Kaufkraft für das laufende Jahr in Höhe von 18.272 Euro ermittelt, was nur für Rang 331 reicht.

„Die Kaufkraft in einer Stadt ist nicht alles"

Auch wenn er natürlich gern mehr Kaufkraft vor Ort hätte, sieht der Einzelhandel die Oberhausener Zahlen nicht mit großer Sorge: „Die Kaufkraft in einer Stadt ist nicht alles“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverband Ruhr, Marc Heistermann. Viel wichtiger für den ansässigen Handel sei eine andere Zahl: die Zentralitätskennziffer.

Sie findet sich im Statistischen Jahrbuch der Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim und Oberhausen. Die Ziffer besagt, ob und wie stark es einer Stadt gelingt, Kaufkraft aus den umliegenden Regionen und Gemeinden anzuziehen. Städte, deren Zentralitätskennziffer unter 100 liegt, verlieren an andere, bei über 100 gewinnen sie.

2013 lag Oberhausen bei 144,8. Dies ist ein enorm hohe Wert, für Essen zum Beispiel beträgt er gerade mal 118,8, für Mülheim 119,5. „Besonders das Centro ist ein Magnet, der viel Kaufkraft anzieht, und das nicht nur aus den umliegenden Städten und Regionen, sondern sogar aus dem Ausland“, erklärt Heistermann.