Oberhausen. Inklusion ist ein Stichwort, das vor allem den Schulen auf den Nägeln brennt, denn sie sollen den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern leisten. Besonders ab dem Schuljahr 2014/15, wenn Eltern einen Rechtsanspruch auf gemeinsamen Unterricht für ihre Kinder haben.

Alle Menschen sollen in allen gesellschaftlichen Bereichen die gleichen Chancen haben. Egal, ob sie behindert sind oder nicht. Das ist die Idealvorstellung, die mit dem Wort Inklusion beschrieben wird. Zugleich ist Inklusion ein Stichwort, das derzeit vor allem den Schulen auf den Nägeln brennt, denn sie sollen den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern leisten. Besonders ab dem Schuljahr 2014/15, wenn Eltern einen Rechtsanspruch auf gemeinsamen Unterricht für ihre Kinder haben.

Grund genug für den Verband Bildung und Erziehung (VBE), das Bistum Essen und die Evangelische Markuskirchengemeinde Oberhausen am 26. Februar einen Themenabend in der Markuskirche anzubieten. Denn Inklusion und Schule, das ist derzeit noch eine große Baustelle. „Die Umsetzung funktioniert nicht ohne ein Mindestmaß an Rahmenbedingungen“, sagt Regina Trampnau, VBE-Vorsitzende in Oberhausen. Und da würden die Schulen doch derzeit noch ziemlich alleingelassen: Ausstattung, geeignetes und genug Lehrpersonal für die neuen Aufgaben, um nur mal zwei Punkte zu nennen.

Berührungsängste abbauen

„Das eigentliche Ziel ist doch ein möglichst hoher Grad an Selbstverständlichkeit“, sagt Harald Gesing, Schulreferent des Bischöflichen Generalvikariats im Bistum Essen, „aber wenn nur ab und zu ein Förderpädagoge an den Regelschulen vorbeigeflogen kommt, dann ist das eben nicht normal.“ Das wäre es, wenn zwei Kollegen ein Klasse mit nicht-behinderten und behinderten Schülern betreuen.

Es gibt also viel zu diskutieren und in Richtung Politik zu fordern. Als Referentin zu Gast ist Renate Hendricks, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, die einen Zwischenbericht liefern wird. Aber auch, wenn der Schwerpunkt an diesem Themenabend der Bereich Schule sein wird, so geht es doch ganz allgemein darum, Berührungsängste abzubauen und auf den eigenen Alltag zu schauen. Hauptredner ist Rainer Schmidt, der authentisch von seinem Leben als Mensch mit Behinderung berichten wird. Schmidt ist mehrfacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympics im Tischtennis sowie Pfarrer, Dozent, Kabarettist und Autor.