Oberhausen. Das Unternehmen Küchen Keie zieht sich aus Oberhausen zurück. Die gläserne Filiale am Centro war nicht rentabel. Nun startet der Räumungsverkauf, für die 75 Ausstellungsküchen werden Rabatte von bis zu 70 Prozent versprochen. Kunden mit laufenden Aufträgen müssten sich keine Sorgen machen.

Zwei Jahre nach der Eröffnung am Centro zieht sich der Küchenspezialist Keie wieder aus Oberhausen zurück. „Da das Unternehmen wirtschaftlich nicht rentabel arbeitete, musste ich leider den Entschluss fassen, das Geschäft zu schließen“, sagt Keie-Geschäftsführer Hans Mehringer. Abhängig vom nun anstehenden Räumungsverkauf sei wohl spätestens Mitte März Schluss, heißt es. Kunden mit laufenden Aufträgen müssten sich aber keine Sorgen machen, beteuert das Unternehmen.

Die gläserne Immobilie mit dem markant spitz zulaufenden Dach an der Essener Straße 26 hat eine wechselvolle Geschichte als Küchenfachmarkt hinter sich: Küchen Keie hatte die Filiale mit 1700 Quadratmetern im Februar 2012 übernommen. Zuvor hatte dort die Küchen Welt Danne ihre Geschäfte betrieben. Ursprünglich hatte der einstige Küchen-Riese Astroh das vormalige Fliesen-Fachgeschäft zu einem Küchenstudio umgebaut und im Februar 2004 eröffnet. Astroh war im November 2007 in die Insolvenz gerutscht.

Logistische Probleme

Zuletzt hatte die Branche nach Angaben ihres Verbands AMK über sehr gute Geschäfte gejubelt, weil Kunden ihr Geld lieber in eine Küche investierten, als es in der Euro-Krise auf die Bank zu tragen. 2012 war der Gesamtumsatz der deutschen Küchenindustrie auf ein neues Rekordniveau von nahezu zehn Milliarden Euro geklettert.

In Oberhausen konnte Küchen Keie davon aber offenbar nicht entscheiden profitieren: „Es gab einige Faktoren, die letztendlich dazu geführt haben, sich jetzt für eine Schließung des Standorts zu entscheiden“, sagt Mehringer. „Die Gründe, die gegen eine Weiterführung des Standorts sprachen, hatten mehr Gewicht.“ Einer sei der logistische Aspekt. Der Schwerpunkt der Küchenhäuser Keie liege im Rhein-Main-Gebiet, wo das Unternehmen fünf weitere Häuser betreibt. Durch die Alleinstellung des Standorts Oberhausen seien für Transport und Montage enorme Mehrkosten entstanden. Zukünftig werde das Kerngebiet im Raum Rhein-Main gestärkt.

Betroffen von der bevorstehenden Schließung seien sieben Mitarbeiter. Fünf hätten bereits eine neue Anstellung gefunden.

„Bestehende Aufträge werden ausgeführt“

Kunden von Küchen Keie, die in der Oberhausener Filiale eine Küche bestellt und möglicherweise auch angezahlt haben, müssten sich keine Sorgen machen, versichert das Unternehmen: „Bestehende Aufträge werden ausgeführt, Anzahlungen behalten ihren Wert“, sagt Geschäftsführer Hans Mehringer.

Die Abwicklung bestehender Kaufverträge und der Verkauf der Ausstellungsküchen würden durch die Küchen-Keie-Zentrale in Heustenstamm (Landkreis Offenbach) garantiert. Nach der Schließung stünden die Mitarbeiter von Küchen Bücking in Essen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Insgesamt würden 75 „topmoderne“ Küchen mit Rabatten von bis zu 70 Prozent angeboten. Aber auch das restliche Inventar müsse raus: Elektroeinzelgeräte, Deko-Artikel, eine Kinderspielküche, der Empfangstresen, Kunstbäume, Weinkühlschränke, eine Sitzecke sowie Schreibtische und Büroausstattung.