Oberhausen. . In einer Wohnung an der Goebenstraße hat die Oberhausener Polizei am Sonntag einen Mann tot aufgefunden. Die gesamten Umstände sprechen für ein Kapitaldelikt. Ein 38-jähriger Tatverdächtiger wird festgenommen. Das für Tötungsdelikte zuständige KK 11 und die Staatanwaltschaft Duisburg ermitteln.
Eine Wohnung im obersten Stockwerk des Hauses Goebenstraße 29 trägt die Siegel der Polizei. In dieser Wohnung hat ein Mann den Toten gefunden. Die Polizei geht am Sonntag von einem Tötungsdelikt aus. „Die Umstände sprechen dafür, obwohl an dem Opfer keine augenscheinlichen Verletzungen festzustellen sind“, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber.
Die mysteriösen Ereignisse rund um den Todesfall werfen am Sonntag für die Polizei überhaupt noch viele Fragen auf. Bereits um 7.35 Uhr meldet sich ein ominöser Anrufer bei der Leitstelle des Präsidiums und spricht von einem toten Menschen. Der Mann macht allerdings keinerlei Angaben zu seiner Person, noch zu dem Ort, an dem das Opfer zu finden ist.
Ist der Anrufer auch der Täter?
Der Hinweis des Anrufers wird ernst genommen. Polizeibeamte beginnen sofort damit zu eruieren, wer da von wo angerufen hat. Sie sind in beiden Fällen erfolgreich. „Obwohl so etwas längst nicht so einfach in Erfahrung zu bringen ist, wie es sich vielleicht anhört“, sagt Wilming-Weber.
Am Ort des Geschehens, in der Wohnung an der Goebenstraße über dem ehemaligen Malaika Pub, finden Polizisten tatsächlich einen toten Mann. Wegen der verdächtigen Gesamtumstände wird nach dem Anrufer, dem 38-jährigen Oberhausener, gefahndet. Er gilt als Tatverdächtiger. In den Mittagsstunden gelingt es der Polizei, den Oberhausener zu stellen. Da hat längst das für Tötungsdelikte zuständige Kriminalkommissariat 11 unter der Leitung von Herbert Lenhart gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Duisburg die Ermittlungen übernommen.
Identität des Opfers ist noch unklar
Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich als äußerst schwierig. Ist doch nicht einmal die Identität des toten Menschen geklärt. „Obwohl er in der Wohnung gefunden wurde, muss er nicht der Inhaber sein“, sagt Wilming-Weber. Noch in den Nachmittagsstunden sprechen Kriminalbeamte mit Nachbarn, um herauszufinden, wer der Tote ist. „Es ist auch unklar, in welcher Beziehung er zu dem Anrufer stand“, sagt Wilming-Weber.
Der Anrufer wird am Sonntag natürlich direkt vernommen. Wilming-Weber: „Selbst wenn er etwas darüber erzählt, was sich in der Wohnung zugetragen hat, muss geprüft werden, ob die Spuren die Aussagen bestätigen.“
Die Spurensicherung der Polizei hatte die Wohnung gründlich untersucht, auch um anhand der Spuren einen möglichen Tathergang rekonstruieren zu können. Woran der Mann in der Wohnung exakt gestorben ist, soll eine Obduktion klären.
Am Sonntagnachmittag jedenfalls wirkt das leicht heruntergekommene Haus mit seiner verschrammten braunen Holztür und den provisorischen Namensschildern Menschen diverser Nationalitäten wie eine Festung. Verlassen und sehr trostlos.