Oberhausen. In Oberhausen-Klosterhardt ist ein seit längerem schwelender Streit unter Nachbarn eskaliert. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hat ein 83-Jähriger eine 82 Jahre alte Nachbarin heimtückisch mit einem Hammer angegriffen und schwer verletzt. Gegen den Senior wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Blutig endete am Montagmittag ein seit langem schwelender Streit unter Bewohnern eines Mehrfamilienhauses an der Elpenbachstraße im Oberhausener Norden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte ein 83 Jahre alter Mann seine ein Jahr jüngere Nachbarin mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt. Der 83-Jährige soll seinem Opfer mit einem 800 Gramm schweren Hammer heimtückisch von hinten auf den Kopf geschlagen haben.

Versuchten Mord wirft die Staatsanwaltschaft Duisburg dem 83-Jährigen nun vor. Der Senior hatte der 82-jährigen Nachbarin schwerste Verletzungen zugefügt. Die Frau überlebte die brutale Attacke wahrscheinlich nur, weil ihr ein weiterer Hausbewohner zur Hilfe eilte. Dieser Mann entriss dem 83-Jährigen den Hammer und informierte den Rettungsdienst und die Polizei. Währenddessen soll der Täter geschrien haben: „Wo ist der Hammer?“ und „Ich mach’ sie kaputt!“.

Er hat sich kontrolliert gefühlt

Was war da passiert in dieser ruhigen Siedlung an der Elpenbachstraße, in der Opfer und Täter gemeinsam mit zwei weiteren Parteien in einem Mehrfamilienhaus wohnten? Am vergangenen Montag gegen 11.30 Uhr sortierte der 83-Jährige - nach eigenen Angaben - im Keller Schrott, den er abtransportieren wollte. Die 82-Jährige sei dazu gekommen. Er habe sich kontrolliert gefühlt. Die Situation geriet außer Kontrolle.

Die Kinder häufig angeschrien

„Der war immer so grantig, das musste bei ihm ja mal eskalieren“, äußert sich eine Bewohnerin der Nachbarschaft am Dienstag. Die kleinen Siedlungshäuschen liegen idyllisch-friedlich im Sonnenschein, während die Frau weiter erzählt von all dem Blut, dass sie im Treppenhaus gesehen habe. Eine andere Frau sagt über den alten Mann: „Der hat auch die Kinder immer so angeschrien, wenn ihm etwas nicht passte.“ Er sei schon seltsam gewesen, habe Flaschen gesammelt. Diese Zeugin erzählt eine abweichende Version der Ereignisse. Sie meint, der Mann wollte etwas verbrennen, die später Verletzte habe zu ihm gesagt: ‘Das dürfen sie nicht.’ Sie habe die Genossenschaft informiert. Von der sei ein Mitarbeiter rausgekommen. Da sei das Maß für den 83-Jährigen wohl voll gewesen.

Der Hammer, so steht es im Polizeibericht, wog immerhin 800 Gramm, war ein großes und schweres Teil. Heimtückisch habe der Täter dem Opfer von hinten auf den Kopf geschlagen. Ein Polizeisprecher: „Die 82-Jährige schützte sich reflexartig, indem sie beide Hände über den Hinterkopf hielt. Die Verletzungen der Frau schildert ein weiterer Zeuge als „schrecklich“. Die angegriffene Frau liegt jetzt im Krankenhaus. Der körperlich fitte 83-Jährige sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Der Vorwurf gegen ihn lautet: versuchter Mord. Wegen seines plötzlichen, völlig sinnlos erscheinenden Ausrasters wird die Staatsanwaltschaft wahrscheinlich ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag geben. Damit wird dann auch die Schuldfähigkeit des Täters überprüft.