Oberhausen. . Die Vermarktung des Gewerbeparks „WerkStadt Oberhausen“ am ehemaligen Sitz des niedergegangenen Babcock-Borsig-Konzerns kommt offenbar voran. Ein Bürohaus auf der Fläche an der Duisburger Straße ist komplett belegt. Der Flächensanierer Ecosoil hat dort zwei Etagen angemietet.

Bewegung auf dem ehemaligen Babcock-Borsig-Areal an der Duisburger Straße: Bei der Entwicklung des dortigen Industrie- und Gewerbestandortes, der unter dem Namen „WerkStadt Oberhausen“ vermarktet wird, kommt die Eigentümerin Dazzle Group offenbar voran. Nach Angaben der mit der Verwaltung der Flächen und Gebäude beauftragten Berliner Immobiliengesellschaft Tattersall Lorenz lockt das zehn Hektar große Gelände mit einer gesamten Nutzfläche von 120.000 Quadratmetern weitere Mieter an.

Alte Gebäude werden abgerissen

So ist erst im neuen Jahr der Flächensanierer Ecosoil von der Lindner- an die Duisburger Straße umgezogen. Die Ecosoil Nord-West GmbH mietete zwei Büroetagen von insgesamt 800 Quadratmetern sowie Lagerflächen an. Damit seien die Büroetagen in dem 1978 erbauten Bürogebäude, das im Zentrum des Gewerbeparks liegt, wieder vollständig belegt, so Tattersall Lorenz. „Die jüngste Vermietung zeigt, dass der Gewerbepark trotz technologischem Wandel und verstärktem Wettbewerb seine Attraktivität behalten hat“, sagt Geschäftsführerin Susanne Tattersall.

Die WerkStadt Oberhausen

Der Gewerbepark „WerkStadt Oberhausen“ soll zu einem Zentrum für Dienstleistung und Industrie entwickelt werden. Mehr als die Hälfte der verfügbaren Nutzfläche werde von mehr als 25 Gesellschaften aus dem Bereich Energietechnik genutzt, heißt es im Internet.

Mieter sind bislang unter anderem der ITK-Dienstleister QSC, der Systemlieferant SAG, die Anzeigenverwaltung Gebr. Storck, der Kraftwerksdienstleister SIPA Powertech und der Rohrleitungsbauer Babcock Industry and Power.

Ziel sei es, den Standort weiter zu „revitalisieren. Mit dem Rückbau von großen und überalterten Gebäudestrukturen und der Modernisierung des Bestandes soll neuer Platz für Firmenansiedlungen entstehen“, heißt es bei Tattersall Lorenz. Gemeint ist damit auch der Abriss alter Gebäude.

Ein Beispiel: Vor einem Jahr hatte die Babcock Gießerei mangels Aufträgen endgültig schließen müssen. Rund 90 Beschäftigte verloren dabei ihren Arbeitsplatz.

Übernahme durch Finanzinvestor

Nach dem Kollaps des Maschinenbauers Babcock Borsig hatte der englische Finanzinvestor Dazzle das Firmengelände übernommen. Aus Teilen des insolventen Babcock-Borsig-Konzerns hervorgegangene Firmen waren dort ausgezogen: Hitachi Power Europe wechselte nach Duisburg, Bilfinger Power Systems baute am Centro eine neue Firmenzentrale.

Hingegen setzt Ecosoil nach dem Umzug an die Duisburger Straße auf weiteres Wachstum am neuen Standort. In den dortigen Büros arbeiteten nun 30 der insgesamt 85 Mitarbeiter der Ecosoil Nord-West GmbH, sagt der kaufmännische Leiter Ulrich Zagberg. „An der Lindnerstraße hätten wir keine Erweiterungsmöglichkeiten gehabt.“ Es gebe durchaus Interesse, künftig weitere leerstehende Flächen im Gewerbepark ­„WerkStadt Oberhausen“ anzumieten. Ecosoil, entstanden aus dem Zusammenschluss von Hochtief Umwelt und der RAG Umwelt, bereitet zum Beispiel belastete Industrieflächen für neue Nutzungen auf. Ein wichtiger Auftraggeber ist das Bergbauunternehmen RAG.