Oberhausen. . Gemeinsam mit Kollegen aus Hessen, Niedersachen und Thüringen hat die Polizei Oberhausen fünf Trickbetrüger festgenommen. Die Straftäter hatten sich als Mitarbeiter einer Telekommunikationsgesellschaft ausgegeben. Verdeckte Ermittlungen im Drogenmilieu führten die Beamten auf die richtige Spur.

Die Männer nannten es „ihre Arbeit“, wenn sie loszogen, um alte Damen aufs Übelste zu betrügen. Sie gaben sich als Mitarbeiter einer Telekommunikationsgesellschaft aus, wollten Anschlüsse oder Geräte kontrollieren. Dabei hatten die mutmaßlichen Täter nichts anderes im Sinn, als den Frauen Geld und Schmuck zu stehlen. Fünf Minuten in einer Wohnung reichten für einen Verdienst von bis zu 5000 Euro. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Straftäter gerieten ins Visier der Oberhausener Polizei, die ihnen gemeinsam mit Kollegen aus Hessen, Niedersachsen und Thüringen das Handwerk legte. Vier Männer im Alter von 23 bis 47 Jahren und eine Frau wurden festgenommen.

Ralf Weyer, Leiter des Kriminalkommissariates 13, das für organisierte Kriminalität zuständig ist, und Kriminalhauptkommissar Guido Allekotte vom KK 21, dessen Mitarbeiter sich auch um jene Straftäter kümmern, die ältere Menschen bestehlen, schilderten am Dienstag, die „Reise“ der Betrüger durch Deutschland. Dafür hatten sich die Männer, die bis auf einen berufstätig waren, Urlaub genommen. Allekotte erinnerte sich an die Äußerung eines Täters: „Da nehme ich lieber Urlaub, da kann ich viel mehr verdienen.“

Verdeckte Ermittlungen im Drogenmilieu

Auf die Spur der Trickbetrüger war die Oberhausener Polizei durch verdeckte Ermittlungen im Drogenmilieu gestoßen. Den Fahndern fiel ein 31-jähriger Duisburger auf, der zusammen mit einem 47-Jährigen Duisburger, und dessen Freundin mit Kokain gehandelt haben soll. Der 31-Jährige ist der einzige der Verbrecher, der sich aus dem Staub machen konnte. Der verurteilte Straftäter saß im offenen Strafvollzug und erfuhr dort von den Festnahmen. Dabei hatten die Ermittler mit ihrem Zugriff extra gewartet, bis der Duisburger nach einem Haft-Urlaub abends wieder im Gefängnis angetanzt war. Doch der Mann, der an seinem freien Tag auch seine weiteren Drogengeschäfte geregelt hatte, machte er sich nachts heimlich aus dem Staub. „Wenn er jetzt gefasst wird“, mutmaßte Weyer, kann er nicht mehr mit einer Strafe im offenen Vollzug rechnen.

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Obwohl Drogendelikte härter bestraft werden, räumte die Polizei den gemeinen Betrügereien an Seniorinnen, an denen der 47-Jährige Rauschgifthändler zusätzlich beteiligt war, Vorrang ein. Denn die Betroffenheit der älteren Menschen nach so einem fiesen Betrug ist groß. Allekotte: „Eine alte Dame in Kassel war richtig fertig, als sie merkte, dass zwei so nette Männer sie betrogen hatten.“

Die große Betrugs-Tour, organisiert vom 47-Jährigen, führte die drei Mittäter am 6. Januar zunächst nach Magdeburg. Sie hatten vergessen, das dieses Datum in Sachsen-Anhalt ein Feiertag ist. Sofort planten die Drei um und gingen in den genannten Bundesländern auf Beutezug. Sie wurden von Polizisten der jeweiligen Behörden observiert, bis es gelang, sie nach einem Diebstahl in Göttingen am 7. Januar festzunehmen.