Oberhausen. 2010 verstarb er im Alter von 49 Jahren. Er ist nach Luise Albertz der bekannteste Oberhausener.
Genial, aber auch umstritten: Im NRZ-Bürgerbarometer nannten 15 Prozent der Befragten Christoph Schlingensief als bekanntesten Oberhausener. Sein künstlerisches Lebenswerk in wenigen Zeilen zusammenzufassen, wird dem im August 2010 im Alter von 49 Jahren verstorbenen gebürtigen Oberhausener nicht gerecht. „Man hat ihn einen Exzentriker genannt, auch einen Egozentriker, und vor allem einen Provokateur. Einen Menschen, der mit seiner Kunst bewusst provozieren wollte“, schrieb der verstorbene Oberhausener WAZ-Redakteur Michael Schmitz im Jahrbuch 2011.
Ausgezeichnet habe Schlingensief, der als Sohn eines Apothekers aufwuchs und später das Heinrich-Heine-Gymnasium besuchte, vor allem seine Auseinandersetzung mit der Religion. „Er war kirchenkritisch, aber auch zutiefst in seiner Religion verhaftet“, so Schmitz weiter.
Schlingensief als Gesellschaftskritiker
Schlingensiefs künstlerisches Schaffen umfasste die Inszenierung des „Parsivals“ in Bayreuth, verschiedene gesellschaftskritische Spielfilme und Theaterstücke sowie Kunstinstallationen. Er war Mitglied der Berlinale-Jury im Jahr 2009.
Weiterleben wird Schlingensief auch in seiner großen Vision „Operndorf Afrika“. Der Künstler wollte in Burkina Faso einen Ort der kulturellen Begegnungen erschaffen. Nach seinem Tod arbeitet seine Witwe weiter an der Verwirklichung des Projekts.