Oberhausen. . NRZ-Bürgerbarometer: Wohnungseinbrüche bereiten den Oberhausener die größte Sorge – die Rocker-Fehde dagegen aber kaum.

Trotz steigender Zahlen bei Haus- und Wohnungseinbrüchen und einer zunehmend brutal geführten Fehde zwischen rivalisierenden Rocker-Gruppen: Der überwiegende Teil der Oberhausener fühlt sich sicher in seiner Heimatstadt. Knapp zwei Drittel der Befragten geben beim aktuellen NRZ-Bürgerbarometer, einer wissenschaftlichen Studie der NRZ und der Universität Duisburg-Essen, an, sich sicher oder sogar sehr sicher in Oberhausen zu fühlen. Allerdings sagt auch etwas mehr als jeder zehnte Befragte, er fühle sich eher unsicher oder sogar sehr unsicher.

Am meisten fürchten sich Bürger vor Haus- und Wohnungseinbrüchen: Jeder zweite Befragte gibt an, dass diese Kriminalitätsform ihm besonders Sorge bereite. Relativ häufig genannt werden auch Trickdiebstahl an Geldautomaten (18%) sowie Gewaltdelikte (16%).

Knapp hinter Rheinberg und Voerde

Neben Taschendiebstahl (6%) lässt auch die Fehde im Rockermilieu die Bürger (6%) dagegen relativ kalt. Allerdings: Die Befragung für das Bürgerbarometer fand in der Zeit vom 14. bis zum 27. Oktober 2013 statt. Im November hatte es dann zwei Schießereien zwischen konkurrierenden Rockern auf offener Straße gegeben. Im Dezember war zudem bekannt geworden, dass sich über die Hells Angels und die Bandidos hinaus auch die Straßengang „United Tribuns“ in Oberhausen ansiedelt. Eine Befragung zu einem späteren Zeitpunkt hätte deshalb möglicherweise auch eine größere Sorge gegenüber Rockern zutage gefördert.

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Beim allgemeinen Sicherheitsempfinden steht Oberhausen im Vergleich zu anderen Städten, in denen es Bürgerbarometer gab, gut da: Die Gasometer-Stadt rangiert knapp hinter Rheinberg und Voerde, aber noch vor Essen, Kamp-Lintfort oder Moers.

„Weibliche Befragte geben etwas öfter an, sich in Oberhausen nicht sicher zu fühlen als männliche Befragte“, sagt die Leiterin der Studie, Sabine Lauderbach vom Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Essen-Duisburg.

Ein Meinungsbild der Bevölkerung

Das Bürgerbarometer ist eine Studie, die die NRZ gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen durchgeführt hat. Ziel ist es, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Oberhausener Bürger zu zeichnen.

Dazu wurden in der Zeit vom 14. bis zum 27. Oktober 2013 insgesamt 400 Personen aus Oberhausen befragt.

Die Stichprobe entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der Struktur der gesamten Oberhausener Bevölkerung. Sie spiegelt also die reale Verteilung der Bevölkerung über diese Merkmale wider.

„Von den jüngsten Befragten bis 19 Jahren gibt keiner an, sich in Oberhausen nicht sicher zu fühlen. Am unsichersten fühlen sich dagegen die Befragten aus der Altersklasse von 60 bis 69 Jahren.“

Osterfelder fühlen sich am wenigsten sicher

Besonders Befragte aus Sterkrade fühlen sich in Oberhausen sicher. Auf einer Skala von 1 bis 5 ergibt sich in Sterkrade ein Durchschnittswert von 2,33. Befragte aus Osterfeld geben dagegen die schlechtesten Bewertungen ab, hier beträgt der Durchschnittswert 2,58. Alt-Oberhausen kommt auf 2,43.

„Die Befragten aus Osterfeld sorgen sich etwas eher über Haus- und Wohnungseinbrüche und Trickdiebstähle an Geldautomaten“, so Studienleiterin Sabine Lauderbach. „Die Befragten aus Alt-Oberhausen und Sterkrade nennen dagegen etwas häufiger Gewaltdelikte, aber auch die Fehde im Rockermilieu.“