Oberhausen. . Weihnachtskonzert des Männer-Quartett Sterkrade-Heide in St Clemens. Dem Publikum wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Nachdem die Liebfrauenkirche in der Schwarzen Heide dem Andrang nicht mehr gewachsen war, zog das Männerquartett mit seinem Weihnachtskonzert in die St.-Clemens-Kirche um, mit dem Ergebnis, dass auch die bis auf den letzten Notsitz besetzt war und das Konzert nach wie vor in zwei Ausgaben erfolgen musste. Ein eindeutiger Beleg für das außerordentliche Interesse der Musikfreunde.
Dabei bewies der Chor unter der bewährten Leitung von Stefan Lex seinen seit Jahren bekannt hohen Leistungsstandard: ausgewogene Klangkultur zwischen samtenem Piano und einem Forte, das nie gewaltsam und forciert daher kommt, verbunden mit rhythmischer Präzision.
Eindringliche Interpretation
Die präsente, eindringliche Interpretation bewirkt, dass man auch öfter Gehörtes sehr gern wieder hört. Besonders beeindruckend etwa der einleitende, recht komplizierte, aber wirkungsvolle Chor von Arnold Kempkens nach einem Goethe-Text, das afrikanische, aus dem Stamm von Nelson Mandela kommende „Masithi Amen“ oder das zugegebene „Rock my soul“, bei dem die meist älteren Herren auf dem Podium ein wirklich mitreißendes „swing-feeling“ entwickelten.
Aufgelockert wurde das Programm ebenfalls durch zwei interessante Orgelimprovisationen, in denen Jürgen Seufert zunächst scheinbar isoliert herumflatternde Motive zu den Choralmelodien verdichtete, denen sie entstammten.
Familie Lex bringt Abwechslung
Der größte Teil der Abwechslungen wurde aber von der Familie Lex bestritten. Stefan Lex gefiel mit baritonal timbriertem lyrischen Tenor im „Ave Maria“ von Caccini und vor allem in „I walk with God“. Die erst zehnjährige Alexandra zeigte erstaunliche Intonationssicherheit auf dem Cello und vor allem eine natürliche, ausdrucksfähige Musikalität. Auch gesanglich trat sie mit ihrer älteren Schwester Laura auf, die über einen hellen, klaren, in allen Lagen ausgeglichenen Sopran verfügt, der sowohl im Solo als auch im Duett mit ihrem Vater oder vor dem samtweich grundierenden Chor sehr gut zur Wirkung kam. Bei „Sweet little Jesus boy“ hätte sie ruhig im Sinne eines swingenden „Gospel Feelings“ mehr aus sich herausgehen können. Dass sie das Potenzial dazu hat, zeigte sich bei ähnlichen Liedern im zweiten Teil.
Sigrid Althoff als bewährte, dauer-beschäftigte Begleiterin am Klavier hatte den Löwenanteil der Arbeit zu leisten, was mit Anerkennung vermerkt werden muss.