Oberhausen. . Im April 2012 startete ein ehrenamtlicher Besuchsdienst für Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Weitere Besucher, die mit diesen Menschen zwei bis drei Stunden pro Woche verbringen wollen, werden gesucht.

Gesucht wird netter Mensch zum Vorlesen, gemeinsamem Einkaufen, Spazierengehen, im Internet surfen oder Wii-Spielen! Die Idee ist klasse, die Praxis noch besser. Ein wenig Glück im Alltag für einsame Menschen, aber auch für die, die ihnen darüber hinweg helfen. Denn Mitgefühl tut gut. Das haben die netten Menschen, die sich bislang meldeten, bereits erfahren.

Es gibt bereits eine Warteliste

Im April 2012 startete ein Besuchsdienst für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, die alt, womöglich krank sind. Ehrenamtliche Besucher wider die Einsamkeit steht für ein gemeinsames Projekt der Stadt Oberhausen, des Caritasverbandes, des Seniorenzentrums Abendfrieden, lokaler Einrichtungen wie Ruhrwerkstatt oder Diakonie-Sozialstation und natürlich der wichtigsten Akteure, der Besucher.

Über erste Erfahrungen mit ihren Besuchsdiensten berichteten die Koordinatorinnen Nese Özcelik vom Büro für Chancengleichheit / Leben im Alter als Leiterin des Gesamtprojektes, Mathilde Horsthemke für Oberhausen-Ost und Annette Bringenberg für Osterfeld. Und ja, wer jetzt bemerkt: Da fehlt doch Sterkrade, der hat recht. Aber auch dort ist ein Besuchsdienst geplant, der im kommenden Jahr starten soll.

Ziemlich gut angelaufen ist das Projekt in Oberhausen-Ost. „Wir haben 22 Ehrenamtliche und 22 Menschen, die betreut werden“, sagt Mathilde Horsthemke. Und es gibt eine Warteliste von Menschen, die auch gerne noch Besuch bekämen. Einmal in der Woche für zwei bis drei Stunden oder auch alle 14 Tage. Die Besuchszeiten können sehr flexibel gestaltet werden.

Einfach mal wieder rauskommen

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Die Menschen, die besucht werden, sind zwischen 49 und 96 Jahre alt, die Besucher zwischen 24 und 82 Jahren. „Die Männer und Frauen, die Besuch bekommen, sind häufig mobil eingeschränkt, ihr Wunsch ist es oft, einfach mal wieder raus zu kommen“, hat Mathilde Horsthemke erfahren. Manchmal wollten die Menschen einfach auch nur erzählen.

In Osterfeld hat Annette Bringenberg erfahren: „Das Projekt liefert Angehörigen von älteren, einsamen Menschen oft einen Anstoß, über die Situation der Betroffenen nachzudenken.“ Auch für diesen Stadtteil werden dringend weitere Besucher gebraucht.

Die Ehrenamtlichen werden begleitet. „Wir bieten Fortbildungen und Möglichkeiten zum Austausch“, sagt Mathilde Horstkemke. Als Dankeschön gibt es gemeinsame Feiern wie jetzt zu Weihnachten.