Erst hat er lange gestört, jetzt wird er vermisst: Der Kran an der wohl zentralsten Osterfelder Baustelle, die den Marktplatz seit über einem Jahr prägt, ist abgebaut worden. Der Investor und Bauunternehmer Werner de Witt hatte an der Stelle ein Mehrfamilienhaus fast komplett abgerissen, um ein neues Gebäude mit barrierefreien Wohnungen zu errichten. Seit Anfang des Jahres steht die Baustelle still. Dass nun auch noch der Kran abgebaut wurde, sorgte viele im Stadtteil: Bleibt die Baustelle unvollendet?
Werner de Witt winkt ab. Der Kran werde lediglich ausgetauscht. Hintergrund ist, dass ein Mehrfamilienhaus, das de Witt an der Wilhelmstraße in Sterkrade errichtet, soweit abgeschlossen ist, dass der dortige Kran nicht mehr benötigt wird. „In Osterfeld hatten wir einen Miet-Kran stehen, den tauschen wir nun mit unserem eigenen Kran aus“, sagt der Bauunternehmer.
Der abgezogene Kran sei also kein Hinweis, dass das geplante Millionenprojekt nicht mehr umgesetzt werde. Seit Monaten stocken die Arbeiten, weil die notwendigen Baugenehmigungen fehlen. Hintergrund ist unter anderem ein Konflikt zwischen den betroffenen Nachbarn. Weiterhin ist unklar, wann und wie diese Auseinandersetzung beschwichtigt werden kann. Der Rat der Stadt hatte vor zwei Wochen mit einem von Rot-Grün vorgebrachten 26-Punkte-Plan verabschiedet, dass die Verwaltung einen Mediator in dem Verfahren einsetzen sollte.
Werner de Witt kündigt an, dass der neue Baukran in den nächsten Tagen in Osterfeld aufgestellt würde. Als nächstes wolle er die bestehende Apotheke, die seine Frau führt, wieder komplett herrichten, so der Bauingenieur.
2012 hatte der Abriss des Mehrfamilienhauses am Osterfelder Marktplatz begonnen. Ende des vergangenen Jahres sollte der Rohbau fertig sein, im Januar sollte das Projekt mit dem Bau einer Tiefgarage weiter vorangehen.