Oberhausen. Das in den 90er Jahren mit Steuergeldern in zweistelliger Millionenhöhe errichtete Film- und Medienzentrum HDO in Osterfeld bleibt zunächst erhalten. Die OGM sicherte vor rund 200 Osterfelder Bürgern zu, dass das HDO nicht im Kommunalwahljahr 2014 abgerissen werde, sondern bis 2015 bestehen bleibe.

Das in den 90er Jahren mit Steuergeldern in zweistelliger Millionenhöhe errichtete Film- und Medienzentrum HDO in Osterfeld bleibt zunächst erhalten.

Hartmut Schmidt, Chef der Stadttochter und neuen HDO-Eigentümerin Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), sicherte am Montagabend vor rund 200 Osterfelder Bürgern zu, dass das ungenutzte ehemalige Trickfilmstudio im Kommunalwahljahr 2014 nicht abgerissen werde, sondern bis 2015 bestehen bleibe. Damit bliebe ausreichend Zeit, um Investoren für das architektonisch ungewöhnlich gestaltete Gebäude zu suchen.

Abriss sei die schlechteste Lösung

Gegen den geplanten Abriss hatte es Widerstand aus der Bürgerschaft gegeben, es waren über 500 Unterschriften gesammelt worden. Entscheidend ist aber wohl, dass bereits Gespräche mit einer interessierten Investorengruppe laufen.

Bald Energiezentrum?

Auch beim Gartendom, den die OGM für 970.000 Euro plus Nebenkosten erworben hat, gibt es weitere Nutzungsideen.

Ein Architekt will in der ehemaligen Kohlenmischanlage ein Energiezentrum als außerschulischen Lernort einrichten. Allerdings rechnet er wohl mit rund 600.000 Besuchern im Jahr.

„Der Abriss ist die schlechteste Lösung“, sagte Schmidt beim zweiten Runden Tisch, einer vom Osterfelder Karl-Heinz Mellis organisierten Versammlung. „Wenn wir es schaffen, dieses Gebäude zu erhalten, dann machen wir das. Wenn es keine Nutzung gibt, reißen wir es ab.“

Mit rot-grüner Mehrheit hatte sich der Rat der Stadt im September - gegen die Stimmen der CDU - für einen Abriss des HDO ausgesprochen. 48 Wohneinheiten und eine Grundfläche waren zuletzt geplant.

Erste Besuche Interessierter

In den vergangenen Tagen hatten Investoren zwei Mal das HDO besucht. Diskutiert wird ein Ausbildungszentrum. Schmidt: „HDO könnte eine Landmarke für Oberhausen werden.“

Bewegung gekommen war in die Vermarktung, weil die OGM das Gebäude am 31. Oktober für eine geringere Summe erwerben konnte als zunächst von der Kreissparkasse als bisherige Eigentümerin gefordert. Mit 4,7 Millionen Euro war der Wert des Gebäudes noch im Sommer bezeichnet worden, die OGM hat es für 1,9 Mio Euro plus Nebenkosten bekommen.

Gebäude darf weiterhin genutzt werden

Der Immobilienkauf ist dennoch nicht unumstritten. Schmidt verteidigte: „In Köln kümmert sich keiner ums HDO, das müssen Oberhausener machen, die Spaß daran haben.“

Die OGM trägt bei Nicht-Nutzung derzeit die Nebenkosten von rund 15.000 Euro im Monat. Mieteinnahmen gibt es offenbar nicht. Karnevalsvereine und Café-Betreiber sollen das Gebäude aber weiter nutzen dürfen.

Wird kein Investor gefunden, wird das HDO wohl 2015 abgerissen. Kostenpunkt: rund 800.000 Euro. Das 30.000 Quadratmeter große Gelände wird laut Plan nur zur Hälfte bebaut. Die Grundstückskosten lägen bei rund 160 Euro/qm.