Rot-Grün hat 26 konkrete Vorschläge zur Stadtentwicklung in einem Antrag für die Ratssitzung am 30. September gebündelt. Dabei nimmt sich die Koalition jeden Stadtbezirk vor. Hier die Details:

In Osterfeld setzt Rot-Grün auf eine bessere Nahversorgung mit Lebensmitteln und eine stärkere Bebauung mit Altenwohnungen. Die Koalition unterstützt die Absicht eines Privatinvestors, den Bunker an der Bottroper Straße abreißen zu lassen und dort gehobenen Einzelhandel anzusiedeln.

Rot-Grün sieht die Chance, dass die Stadt das einst als Hightech-Media-Studio geplante HDO kurzfristig kaufen und es abreißen kann. Auch beim Gartendom wird an einen Erwerb durch die Stadt gedacht – bei beiden Objekten verlangen die Banken nicht mehr soviel Geld wie früher. Auf beiden Arealen sollen altengerechte Wohnungen und Appartements für junge Familien entstehen.

Das Schicksal des Gartendoms ist aber noch nicht entschieden: Findet sich ein Investor, kann das denkmalgeschützte Objekt erhalten bleiben. So wird derzeit überlegt, ob aus dem Dom eine Schießsportanlage für Polizei, Zoll oder Schützen werden kann. In früheren Jahren sind solche Pläne daran gescheitert, dass der sehr hoch angesetzte Kaufpreis jede Gewinnkalkulation zunichte gemacht hatte. „Wir haben nichts gegen Brauchtum“, versichert Grünen-Vizefraktionschef Peter Plew seine Zustimmung. Ohne Investor plädieren SPD wie Grüne aber für einen Abriss. Der Denkmalschutz müsste dann aufgehoben werden. „Das Ganze ist eine Holzkonstruktion. Wenn der Dom weiter so vor sich hingammelt, dann erledigt sich das“, meint SPD-Fraktionschef Große Brömer.

Weil sich zwei Nachbarn, beide Immobilieneigentümer, so hartnäckig streiten, geht es bekanntlich mit dem Bau hochwertiger Eigentumswohnungen in der Osterfelder Mitte nicht voran. „Hier haben sich schon Bezirksbürgermeister und Kirchenvertreter die Zähne ausgebissen, jetzt sollten wir ein professionelles Moderationsverfahren starten“, sagt der Osterfelder Wolfgang Große Brömer. SPD wie Grüne unterstützen auf jeden Fall das Projekt und hoffen auf einen Kompromiss. Noch einmal soll vor einem Moderationsverfahren das Rathaus versuchen, eine positive Entscheidung herbeizuführen. Ganz offiziell will der Rat Ende September an die Eigentümer appellieren, „zu kooperieren, um eine städtebaulich sinnvolle Bebauung zu realisieren“, heißt es in der Ratsvorlage.