Als das Europahaus im Jahr 1955 entstand, galt es als Schmuckstück in der Oberhausener City. Nunmehr aber ist der Lack ab, der große Gebäudekomplex verfiel jahrelang: Wohnungen standen leer, Ladenflächen blieben jahrelang unvermietet.
Doch inzwischen glimmt Hoffnung auf, dass sich in dem eigentlich architektonisch spannenden Gebäude endlich etwas bewegt, was Zukunft hat. Dabei setzen Investoren auf die im Grunde recht interessante Kombination, Wohnen und leises Gewerbe miteinander zu verzahnen.
So sind bereits etliche Wohnungen renoviert worden und für die zwei noch leer stehenden Gewerbe-Immobilien seien neue Mieter gefunden. Unter anderem soll dort ein sogenannter „Outlet-Store“ mit günstigen Waren einziehen.
Unter Denkmalschutz
Das zweite Gewerbeobjekt werde demnächst von einem Dienstleister genutzt, sagt Patrick Gröne von der Oberhausener Immobiliengesellschaft Ruhrwert, die sich gemeinsam mit dem neuen Inhaber, einer Frankfurter Immobilienfondsgesellschaft, um die Sanierung des Projektes kümmert.
Einzelheiten über das Sanierungskonzept und die weitere Nutzung werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben, erklärte Patrick Gröne und macht gleichzeitig deutlich: „Ins Europahaus wird keine Spielhalle einziehen.“
Schon im vergangenen Jahr wurde eine sechsstellige Summe in die Renovierung von Wohnungen im Europahaus investiert. Von den insgesamt 170 Wohnungen standen damals 21 leer.
Das Europahaus wurde 1955 vom Architekten Hans Schwippert entworfen. Es steht seit 2010 unter Denkmalschutz.
In den Anfangsjahren war es ein lebendiges Wohn- und Geschäftshaus, ein Dreh- und Angelpunkt in der Innenstadt, in dem sogar ein Kino ansässig war. Später erfreute der Club „Raskalnikov“ mit spannender Untergrund-Musik und wildem Dekor die tanzbegeisterte Szene im gesamten Ruhrgebiet.
In den letzten Jahren wechselte mehrfach der Eigentümer; nun soll mit der Frankfurter Gesellschaft neuer Schwung in die Sanierung des traditionsreichen Gebäudes inmitten der Oberhausener Innenstadt kommen. Auch City-Manager Franz Muckel hofft auf eine neue Belebung des großen Komplexes am Friedensplatz; erste Gespräche mit den neuen Eigentümern habe es bereits gegeben.