Oberhausen.. Markus Hahn ist Maskenbilder am Theater Oberhausen - für „Die Schöne und das Biest“, das am Theater gezeigt wird,hat er Einiges zu tun. Hahn erschafft in einiger Fummelarbeit die Maske des Biestes - und erzählt uns nebenbei, wie er zu seinem ungewöhnlichen Beruf gekommen ist.

Das Biest trägt grauen Pelz am Kopf. Das Biest wird Eike Weinreich sein. Die Biest-Maske, die Markus Hahn gerade in ziemlicher Fummelarbeit anfertigt, sollte dem Schauspieler gut zu Gesicht stehen – in seiner Rolle natürlich.

Der Maskenbildner Markus Hahn, der seit 2003 am Oberhausener Theater arbeitet, hat diese Maske passgenau für Eike Weinreich modelliert. Er hat Abdrücke von Vorder- und Hinterkopf des Schauspielers genommen, hat die Teile zusammengesetzt und mit Schaumstoff ausgegossen. Und dann mit der eigentlichen Maskenarbeit begonnen.

Filme und Comics

Schauspielerei, das ist eben auch Maskerade. Am Theater Oberhausen arbeiten deshalb zusammen mit Hahn fünf Maskenbildner. Ein ungewöhnlicher Beruf ist das. Der gebürtige Düsseldorfer Hahn erzählt, was ihn diesen Job ergreifen ließ. Er habe schon immer viel Filme geschaut und Comics gelesen. Außerdem drehte er früh mit Freunden Kurzfilme.

Mit einer dicken Mappe voller Bilder von Masken aus Eigenproduktion und Zeichnungen wurde er anschließend bei der Kölner Oper vorstellig. „Ich wurde genommen“, erzählt er. Es folgte eine nochmals dreijährige Ausbildung zum Maskenbildner. In dieser Zeit gewann Hahn den ersten Preis bei einem internationalen Maskenbildnerwettbewerb und damit eine dreimonatige Ausbildung in Los Angeles. Dort, beim Film, lernte er viel, „mit ganz anderen Materialien umzugehen, sehr sauber, sehr fein zu arbeiten, ein bisschen organisierter zu werden“.

"Auf dem freien Markt geht es nur ums Geld"

Über zunächst freie Arbeit, dann eine Anstellung am Düsseldorfer Schauspielhaus – „nach drei Jahren war das nicht mehr so spannend“ – landete Hahn bei Tabaluga in Oberhausen. „Ich habe die Masken aufgearbeitet und etwas mehr disney-mäßig umgestaltet“, sagt er.

Nach einem Jahr wechselte Hahn zum Theater Oberhausen und arbeitet immer noch sehr gerne dort. „Das hier ist wie Familie, man kann miteinander reden“, sagt der Vater zweier Kinder. Auf dem freien Markt herrsche nur noch Kampf, ginge es bloß ums Geld. Verlässliche Arbeitszeiten von ... bis gibt es am Theater aber nicht. „Hier ist jeder Tag anders“, sagt Hahn, der neben auch noch Kurzfilme macht. Außerdem hat er zu Hause eine Sammlung mit Filmmasken. Sein Lieblingsstück: eine Alien-Maske vom Krieg der Sterne, die aus einer Original-Form kommt. „Das ist ein Film, der mich sehr beeinflusst hat.“