Oberhausen. . Im Alter bleibt man nicht einfach nur so fit. Sport und Glück helfen dabei. Täglich schwingt sich der Königshardter aufs Trimmrad. Doch das Training allein ist nicht alles.

Zwei Weltkriege hat Peter Gassen überstanden und noch immer lebt er selbstständig in seinem Haus in Königshardt, das er vor vielen Jahren erbaut hat. Ohne Hilfe marschiert er die Treppen rauf und runter, geht jeden Tag spazieren und schwingt sich auf den Heimtrainer und in die Sauna.

Am Samstag feierte Peter Gassen seinen 100. Geburtstag. Auf die Frage, wie man es schafft, ein so hohes Alter zu erreichen, liefert der Rentner eine kurze und knappe Antwort: „Mit Glück!“

An der Mosel geboren

Nun ja, nicht nur. Fit im Alter bleibt man nicht einfach nur so. „Ich hatte immer Spaß an der Bewegung“, sagt Gassen. „Ich habe mein ganzes Leben lang Sport getrieben.“ Die Liste ist lang: Handball hat er in seiner Jugend gespielt. Tennis ist ihm nicht unbekannt, genauso wie Ski und Radfahren, Golfen, Boote lenken, klettern, schwimmen und und und. „Ich glaube“, sagt Gassen, „ich habe alles ausprobiert, was es gibt“.

Geboren ist Peter Gassen in Zell an der Mosel, doch das Gymnasium besuchte er bereits in Alt-Oberhausen. Danach beginnt er eine Lehre als Industriekaufmann in Duisburg. 1937 führt es ihn in die Landesregierung nach Salzburg, bevor er 1941 in den Krieg eingezogen wird. „Ich musste aber nicht an die Front.“ Glück gehabt, sagt Gassen.

Als Kurierfahrer kommt Gassen nach Wien, zu Kriegsende wird er Verbindungsoffizier, will aber schnell zu seinen Schwiegereltern nach Oberhausen. „Aber wir wurden von den Amerikanern in Remagen aufgehalten.“

Ausbildung als Gärtnergeselle

Erst 1946 zieht er zurück nach Oberhausen. Von da an nimmt sein Leben eine Wende. Peter Gassen macht noch einmal eine Ausbildung als Gärtnergeselle. Vier Jahre später absolviert er erfolgreich die Meisterprüfung und wird am Ende sogar Kreisgärtnermeister sowie Mitglied im Kuratorium. Dieses Mal ist es kein Glück, sondern einfach harte Arbeit.

Auch wenn es so scheint, Gassens Leben prägt nicht nur die Arbeit. Der Hundertjährige ist in seinem Leben viel und weit gereist: innerhalb Europas, nach Südafrika, Amerika, Hawaii und Acapulco. Daran denkt der Rentner gerne zurück. „Ich habe durch meine Reisen und durch den Sport viele Menschen kennengelernt.“

Viele Menschen, die heute nicht mehr leben. Das hohe Alter habe eben auch seine Schattenseiten, sagt Gassen. Unterstützung bekommt er jedoch von seiner Frau Margret, die er 1993 heiratete. „Wir kennen uns aber schon, seit dem sie 18 Jahre alt war“, wirft Gassen ein. Nun ist seine Frau 85 Jahre alt.

Auch die Enkelkinder leben mit den Urenkeln in der Nähe. Die Jüngsten der Familie zählen zehn und sechs Lenze.