Essen. Die Diskussion um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat eine kirchenkritische Debatte unter unseren Nutzern entfacht. Für viele ist der Streit um die Renovierung des Wohnsitzes des Kirchenvertreters symptomatisch für den inneren Zustand der katholischen Kirche. Unsere Nutzer sind der Ansicht, dass sich die Kirche zu weit von ihren Gläubigen entfernt hat.
Eine freistehende Badewanne für 15 000 Euro, ein Konferenztisch für 25 000 Euro oder diverse Kunstwerke für 450 000 Euro. Es sind Posten wie diese, die das Blut unserer Nutzer derzeit in Wallung bringt. Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst steht derzeit wegen seiner Amtsführung und den Kosten seines neuen Wohn- und Arbeitsdomiziels am Pranger und unsere Leser nutzen diese Gelegenheit für eine Art Generalabrechnung mit der Kirche.
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Zusammenfassen lässt sich die Diskussion wie folgt: Zu viel Prunk, zu wenig Seelsorge. „Mit dem verschwendeten Geld könnte man Hungernden helfen“, da ist sich tierfreund61 sicher. Bischoff Tebartz-van Elst ist der Rodrigo Borgia des 21. Jahrhunderts, das findet zumindest RoetschePruume. Seinen Kommentaren merkt man die ehrliche Entrüstung an. In einer Zeit, in der mancher Laien in einer Gemeinde um jeden Euro kämpfen müsste, sei ein solches Verhalten schlicht nicht angebracht. Um die festgefahrene Situation zu lösen, hofft RoetschePruume auf ein Machtwort des Papstes und auf eine Amtsenthebung des Bischofs.
Der Bischof hat das Augenmaß verloren
Die Schäfchen sind desillusioniert und nehmen es dem hessischen Hirten besonders übel, dass er nun auch wegen falscher eidesstattlicher Versicherung in der Kritik steht. wiebitte365 zieht für ihren Kommentar das achte Gebot zu Rate: „Die Lüge ist eine echte Sünde, Meineid sicherlich in sehr verschärfter Form.“
Auch der vermeintliche Hang des Bischofs zu den schönen Dingen des Lebens kommt bei unseren Nutzern nicht gut an. Achsoo formuliert es wie folgt: „Der Mann ist nicht von dieser Welt und hat jedes Augenmaß verloren. Man kann nicht sonntags den Klingelbeutel für die Armen dieser Welt rumreichen und selber mit beiden Händen das Geld anderer ausgeben.“
„Das Ding ist hässlich!“
Einige Nutzer üben sich auch in der Architekturkritik. Neben dem Preis des Bauwerks, findet auch das Design nur wenig Zustimmung. Für den Nutzer Throki steht fest: „Das Ding ist hässlich!“ Der neue Bischofssitz bestehe aus viel Beton, hohen Mauern und komme ohne viel kein Grün aus. Auf ihn wirke das Bauwerk kalt und abweisend. „Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich mir von einem solch' teuren Bau mehr erwartet“, schreibt MeisterallerKreisklassen. „Diese unsäglich hässliche schwarze Kapelle ist eine Abscheulichkeit vor dem Herrn.“
Interessante Mischung aus Alt und Neu
Karl-August ist einer der wenigen Nutzer, die sich an der Schönheit des modernen Gebäudes erfreuen können. Für ihn steht fest, dass das Limburger Stadtzentrum durch den neuen Bischofssitz aufgewertet wird. „Da ist ein schönes Gebäudeensemble entstanden“, meint Karl-August. „Eine interessante Mischung aus Alt und Neu, ein harmonisches Nebeneinander von mittelalterlicher Detailverliebtheit und schlichter moderner Eleganz.“