Oberhausen. Das Evangelische Familien- und Erwachsenenbildungswerk und die Katholische Familienbildungsstätte arbeiten eng zusammen – und bieten Eltern Unterstützung

Auf einmal ist alles ganz anders. Auch wenn vorher Monate Zeit war, sich darauf einzustellen: Sobald das Neugeborene auf der Welt ist und aus einem Paar eine Familie macht, ist das selbst unter den günstigsten Voraussetzungen immer eine Herausforderung: „Wer ein Kind bekommt, dem tut’s gut, mit der neuen Situation nicht allein zu sein“, sagt Rita Hövelmann, Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte. Das kann ihre Kollegin, Birgit Stimm-Armingeon vom Evangelischen Familien- und Erwachsenenbildungswerk nur unterstreichen. Gemeinsam, aber auch jeder für sich halten sie deshalb eine Vielzahl von Angeboten bereit, um Familien Unterstützung und positive Begleitung zu bieten – von der Babyzeit bis zum Abenteuer Pubertät.

„Besonders kritisch sind für Familien immer die Übergangssituationen“, erzählt Stimm-Armingeon und gibt gleich ein Beispiel: „In den Kindergarten zu kommen, ist für Eltern oft genauso hart wie für die Kinder.“ Um die Abnabelung für beide Seiten zu erleichtern, bieten die Familienbildungsstätten entsprechende Vorbereitungs-Gruppen in diversen Kindertagesstätten im Stadtgebiet an: „Nach und nach ziehen sich die Mütter dann aus den Gruppen raus“, erklärt Hövelmann.

Kurze Wege für Eltern und Kinder

Insgesamt sind drei Viertel aller Angebote beider Bildungsstätte dezentral organisiert, damit kurze Wege für Eltern und Kinder gewährleistet sind – und auch die Vernetzung der Familien in ihrem jeweiligen Stadtviertel gefördert wird. Häufig ergeben sich aus offenen Elternkreisen oder Schnupperangeboten auch Gruppen, die länger Bestand haben und gemeinsam weitere Kursangebote nutzen.

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„Wir sind Spezialisten für die ersten Lebensjahre“, sagen die beiden Familienbildungs-expertinnen selbstbewusst – und haben dabei ihre Teams im Blick, die auf dem Hintergrund ihres christlichen Menschenbildes eine ganze Palette von Unterstützungsangeboten bereithalten, um Stress und schwierigere Problemlagen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dazu gehören Eltern-Trainings in der Babyzeit, bei denen es ebenso um die Sensibilisierung für die Bedürfnisse des Familienzuwachses und den Aufbau einer gesunden Eltern-Kind-Bindung wie um Herausforderungen für die Zweierbeziehung geht. Für besonders junge Mütter gibt’s spezielle Angebote, aber auch für Väter, die zusammen mit anderen und ihrem Nachwuchs etwas unternehmen möchten. „Daneben werden einzelne Themenabende wichtiger“, so Hövelmann – vor allem, wenn’s um spezielle Anliegen wie Mehrsprachigkeit, Sexualerziehung oder den Umgang mit Kinderängsten geht.