Oberhausen. .
Eine Schmuckkiste möchte die kleine Marileen ihrer Oma basteln. „Sie hat nämlich ganz viele Schmuckstücke.“ Stolz guckt Oma Renate Persch ihrer Enkelin beim Basteln zu, wie sie rote und grüne Striche auf den Pappkarton malt. „Sie bastelt so gerne.“ Wohin es Marileen danach verschlägt, weiß die Oma noch nicht. „Sie ist sehr aktiv.“ Die Auswahl ist groß.
Bei der kunterbunten Weltkindertagsparty auf dem Saporishja-Platz in der City durften sich Kinder am Samstag so richtig austoben. 48 Kooperationspartner aus verschiedenen Vereinen und Institutionen präsentierten sich mit Bastel-, Spiel- und auch Lernständen. Die Feuerwehr schlüpfte ins Kasperlekostüm, Kindertagesstätten stellten Kleber, Stifte und vieles mehr bereit und auf der Bühne röhrte die Bielefelder Rockband „Randale“ das Lied der kleinen Wanze ins Mikro.
„Wir kommen jedes Jahr zum Weltkindertag hierher. Es ist ja immer das Gleiche.“ Das meint Mutter Patricia Feldberg nicht negativ, sie befürwortet das kostenfreie Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein. „Hier haben Eltern nicht die Chance, ihr Kind einfach abzustellen.“ Das gemeinsame Spielen und Entdecken stärke die Bindung zwischen Mutter, Vater und Kind, ist sich die zweifache Mutter sicher.
Mehr Veranstaltungen gewünscht
Veranstaltungen wie diese anlässlich des Weltkindertags fehlen der 40-Jährigen in der Stadt. Kostenpflichtige Angebote gäbe es zwar zuhauf, aber die haben eben ihren Preis. „Das kann man sich oft einfach nicht erlauben, es müsste mehr Vergünstigungen für Familien geben“, findet Patricia Feldberg.
Der Meinung ist auch Rainer Joachim Zimorski. Vor allem im Herbst und im Winter schaue der Vater häufig vergeblich nach Aktionen für Kinder. „Dabei sind solche Veranstaltungen so wichtig, damit die Kleinen nicht ständig in der Wohnung hocken.“ Ein feststehendes Gebäude müsse her, das Platz zum Spielen bietet.
Aus diesem Grund genießen die Familien die fünfstündige Standparade zum Weltkindertag. Kinder bauen ihre eigenen Angeln oder versuchen sich an Musikinstrumenten. Wem das Malen mit Pinsel oder Stift zu langweilig ist, der greift auf die Farbdose zurück, am Spielmobil dürfen Kinder eine Wand besprühen. Die kleine Marileen ist derweil zufrieden mit ihrem Werk und überreicht der stolzen Oma ihre neue Schmuckschatulle.