Oberhausen. . Die Telefone standen in der Redaktion nicht mehr still: Die Leser hatten viele Fragen zur Umstellung des Sperrmüll-Dienstes.

Bringt der neue Sperrmülldienst auf Abruf mehr Service oder wird deshalb alles komplizierter? Oberhausen scheint in der Frage geteilter Meinung zu sein. Zur WAZ-Telefonaktion mit Stadt-Experten waren gerade ältere Menschen davon begeistert, dass schwere Elektro-Geräte ab dem 1. Oktober direkt aus der Wohnung abgeholt werden.

Berufstätige hingegen befürchten, extra Urlaub nehmen zu müssen, damit der Sperrmülldienst an Herd & Co. gelangen kann. Denn vor dem Haus sollen sie ab Oktober nicht mehr abgestellt werden. Fachbereichsleiter für Abfallwirtschaft Markus Wentgen-Ormar gibt Entwarnung: „Man kann sein Gerät am Tag zuvor im Flur oder Keller abstellen, wo der Dienst rankommt.“ Oder beim Fachhändler und im Wertstoffhof der WBO abgeben – „es gibt viele Alternativen“.

Auch nur für ein Teil

Zur Telefonaktion in der WAZ-Redaktion standen die Telefone gestern anderthalb Stunden nicht still: „Kommen Sie dann auch nur für ein Teil?“ – Ja, sie kommen. „Auch in den vierten Stock?“ Ja. „Und für ein kleines Kommödchen?“ Auch das bejaht Ute Marek, sogar für Schränke mit Spiegeln, die bislang aus Sicherheitsgründen – Spiegel können zerspringen – nicht abtransportiert wurden.

Aber manches Kleinteil kann ebenso im normalen Hausmüll entsorgt werden – wenn es sich nicht um Gebäudebestand, Abfälle von Bau- und Renovierungsmaßnahmen, Bauholz oder gefährliche Abfälle handelt. Wer hingegen einen ganzen Haushalt auflösen möchte, wird von der WBO künftig etwa an die Kurbel verwiesen, mit denen das Rathaus kooperiert.

Wo abstellen und wann?

Während Elektro-Kram aus dem Haus geholt wird, wird der übrige Sperrmüll an gewohnter Stelle abgeholt – am öffentlichen Straßenrand, und nicht auf dem eigenen Grundstück, „das wir aus rechtlichen Gründen nicht betreten dürfen“, erläutert Wentgen-Ormar. Eigentlich dürfte er frühestens am Vorabend dorthin gestellt werden, häufig aber geschieht das schon Tage oder Wochen vor dem Abholtermin. „Da zeigt sich der Vorteil des neuen Systems, denn wir holen Sperrmüll dann innerhalb von nur zehn Tagen ab“, meint der Experte.

Die angekündigte Sperrmüll-Umstellung verunsichert einige Bürger, sie wollen möglichst vor dem 1. Oktober ihren Kram loswerden: „Kommen Sie noch im September?“, war eine häufige Frage. „Jede Umstellung sorgt für Verunsicherung“, zeigt Wentgen-Ormar Verständnis für die Sorgen: „Ich bin aber überzeugt, es wird einfacher und besser für die Bürger.“