Oberhausen.

Ab dem 1. Oktober beginnt in Oberhausen eine absolute Neuerung: Der Sperrmüll auf Abruf. Über Telefon oder das Internet können Bürger dann einen Termin mit den Wirtschaftbetrieben Oberhausen (WBO) vereinbaren, wann ihr Sperrmüll abgeholt wird. Elektro-Geräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke müssen künftig nicht mehr an den Straßenrand gestellt werden, denn die Mitarbeiter der WBO holen sie direkt aus der Wohnung oder dem Flur ab.

Von diesem besonderen Elektro-Service verspricht sich die WBO Einnahmen von rund 50.000 Euro im Jahr, die den erhöhten Aufwand von voraussichtlich 450.000 Euro im Jahr zum Teil kompensieren sollen. Denn aus Elektro-Geräten lassen sich Wertstoffe gewinnen. Weitere Einnahmen von 450.000 Euro durch Altpapier sollen einer Gebührenerhöhung entgegenwirken.

Zug gegen Schattenwirtschaft

Für die Stadt könnte es sich zudem indirekt lohnen, denn bislang wurden solche Geräte am Straßenrand oft von Schrottsammlern ausgeschlachtet, bevor die WBO zum Einsatz kam, schildert Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne). Die nicht zu verwertenden Reste seien häufig auf wilden Müllkippen „entsorgt“ worden. Während die Sammler am Sperrmüll verdienten, blieben die Ausgaben für die Beseitigung an der Stadt und damit am Bürger hängen. „Es hat sich eine Schattenwirtschaft gebildet, die wir eindämmen wollen“, sagt die Vorsitzende des Umweltausschusses, Anne Janßen (SPD). Bisher wurde man dieser nicht Herr, räumt Janßen ein. Nun hoffen Politik und Verwaltung, wilde Müllkippen und damit Ausgaben im Stadtetat zu mindern.

Dafür sind künftig vier Fahrzeuge mit je drei Mitarbeitern unterwegs. Eines davon ist nur für vier Monate befristet im Einsatz, weil die WBO zunächst den Aufwand einschätzen will. Zudem wurden zwei neue Stellen – verteilt auf zehn Mitarbeiter – geschaffen, die die Termine entgegennehmen und koordinieren werden.

„Wir sehen uns gut aufgestellt“, ist die kaufmännische WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff „zuversichtlich, dass das neue System positive Effekte haben wird“.