Regennasser Mai, sonniger Juli: Ein Wechselbad hat der Betreiber des einzigen noch vorhandenen Freibades in Oberhausen hinter sich. Rund 26.500 Besucher registrierte die Kasse laut Auskunft von Prova-Geschäftsführer Dieter Vatheuer. Immerhin 1500 mehr als im Jahr zuvor.
Mit nur rund 4000 Besuchern gelang dem Bad im Mai ein nur schlechter Auftakt in die Saison (etwa 9000 Besucher tummelten sich zeitgleich 2012 in der Außenanlage des Revierparks). Kein Wunder, lag doch die Durchschnittstemperatur des angeblichen Wonnemonats diesmal NRW-weit bei nur 11,4 Grad.
Im Juli hatte Petrus dann aber ein Einsehen: Durchschnittlich 20 Grad reichten, um vor allem Familien und Ferienkinder ins Bad zu locken. 16.700 Besucher besserten die Bilanz kurz vor Toresschluss doch noch auf. „Wir sind zufrieden“, hält Vatheuer fest. Auch, wenn der August mit mageren 7000 Badefreunden wieder sehr zu wünschen übrig gelassen habe. In der letzten Augustwoche hätten sich insgesamt nur 50 bis 60 Gäste blicken lassen.
Kaum Finanzrücklagen
Finanzrücklagen für notwendige Reparaturen habe man so nicht bilden können. „Aufgrund des wechselhaften Wetters der letzten Jahre sind Freibäder generell eher ein Verlustgeschäft geworden“, meint Vatheuer. Damit das Geschäft laufe, benötige man halt längere Wärmeperioden. „Die Leute kommen erst ab dem dritten Tag.“
Bemerkenswerte Aussagen, vermeldete doch die Gesellschaft für das Badewesen in Essen für die diesjährige Freibadsaison NRW-weit gar einen Zuwachs von 57 Prozent. So viel besser kann das Wetter im nahen Düsseldorf doch auch nicht gewesen sein? Dort galt der Juli als besucherreichster Monat mit gut 154.000 Gästen. In Köln zählten die sieben Freibäder im gleichen Zeitraum gar insgesamt 313.000 Besucher.
Böse Zungen behaupten, das Freibad in Vonderort solle zugunsten des Kombibades Aquapark weichen. Dafür spreche auch, dass das Freibad in diesem Sommer nur unregelmäßig geöffnet worden sei – und verärgerte Gäste trotz Sonnenscheins vor verschlossener Tür standen.
Vatheuer will davon nichts wissen. „Das waren nur wenige.“ Und die hätten sich vorher telefonisch erkundigen können. „Ein Freibad mit nur fünf Besuchern rechnet sich nun einmal nicht.“
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