Oberhausen.
Wer hat schon einmal einen Delfin gestreichelt oder gar mit ihm gespielt? Für neun Kinder wurde dieser Traum wahr, gestern vor der ersten Schau, Backstage im Delfinarium im Duisburger Zoo.
Der Tierpark-Ausflug, organisiert und begleitet vom Rotary-Präsidenten Heinz-Gerd Dreehsen, fand im Rahmen der Wunschaktion zum 60-jährigen Jubiläum des Oberhausener Rotary-Clubs statt und bescherte den Teilnehmern einen unvergesslichen Tag.
Wie alte Bekannte begrüßt Dreehsen Kinder und Eltern. Für jeden ist ein Namensschildchen vorbereitet, „damit wir erkennen können, wer zu uns gehört“. Das Wir gewinnt. Zwei außergewöhnliche Aktionen stehen auf dem Programm. „Erst schauen wir hinter die Kulissen des Delfinariums, dann habt ihr Zeit im Zoo und mittags treffen wir uns wieder, damit ihr die Affen füttern könnt“, gibt Zoo-Begleiterin Sara Kamela bekannt.
Rückzugsmöglichkeit für die Tiere
Vorbei geht’s zunächst an den Giraffen. „Beißen die?“ Nein. Giraffen treten aus, wenn sie sich wehren, kräftig und in alle Richtungen. „Wie süüß!“ An Wasserschildkröten kommen Kinder nicht schnell vorbei. Sara Kamela verrät, dass die sich häufig heimlich vermehren. „Beim Zählen merken die Tierpfleger, wenn es mehr sind als es sein sollten.“ Eigentlich sei es ja besser, wenn Leute Tiere, die sie nicht mehr haben wollen, in den Zoo brächten, als sie einfach irgendwo auszusetzen. „Dann sollten sie uns aber informieren, denn es muss natürlich erst untersucht werden, ob sie keine Krankheiten haben.“
Am Hintereingang des Delfinariums, wo Zoobesucher eigentlich nichts zu suchen haben, empfängt Delfinpfleger Roland Edler die Gruppe und verteilt Überzieh-Schuhe. „Es ist etwas Besonderes, dass wir euch zu den Delfinen lassen.“ Durch die Fischküche, wo das Mittagessen für die Delfine eisgekühlt lagert, geht’s zum Quarantäne-Becken ganz nah ‘ran an die beliebten Meeressäuger. „Wir benutzen das auch als Aufzuchtbecken, deshalb gibt es hier Kameras, damit wir die Tiere besser beobachten können“, erklärt die Zoo-Begleiterin. Der neue Anbau sei notwendig gewesen, „damit die Delfine auch mal die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.“
Wasserspiel macht Kinder und Delfine glücklich
Dolly, Donna, Delfy, Dasy, Diego, David, Dörte – sie alle kamen im Duisburger Zoo zur Welt, Yvo und Pepina nicht. Die Kinder lernen, dass Delfine nie Zwillinge gebären und dass Delfine drei Jahre lang Muttermilch bekommen, weshalb die beiden Jüngsten auch weniger Futter brauchen als die Älteren.
„Sie wollen alle spielen“, erklärt der Delfin-Experte. „Wo sind die Hütchen?“ Die sehen aus wie Markierungen auf Verkehrsspielplätzen. Edler füllt eins mit Wasser und spritzt eine Fontaine. Der Delfin öffnet die Schnauze und fängt den Wasserstrahl. „Jetzt ihr, wer traut sich?“ Jil versucht’s, lässt dann aber doch lieber Phil den Vortritt. Ganz nah am Delfin Wasser zu schöpfen – ist ihr ein bisschen unheimlich. Doch eh man sich versieht, spritzen alle. Das gemeinsame Wasserstrahl-Spiel mit den Delfinen macht Kinder und Tiere sichtlich glücklich. Zu schnell wird’s Zeit für die tolle Schau. Wie immer beneiden alle jungen Zuschauer das Geburtstagskind, das vom Delfin im Schlauchboot gezogen wird. Nur die neun Wunschaktions-Gäste haben dazu heute keinen Grund: Das Glückskind steht zwar im Rampenlicht, hat aber nicht mit Delfinen gespielt.