Oberhausen.

Die bereits neunte Musiknacht in der Innenstadt war – den hochsommerlichen Temperaturen sei Dank, eine tolle Sommerparty für Jung und Alt. „Es passte alles“, sagt Citymanager Franz Muckel. „Wir sind sehr sehr zufrieden.“ Wir fragten ihn nach dem Erfolgsrezept.

Wie gelingt es, ein altersmäßig so breites Publikum zu begeistern?

Franz Muckel: Das hängt damit zusammen, dass alle neun beteiligten Gaststätten die Musik für ihr Publikum machen. Deshalb ist die große Vielfalt da.

Wie viele Besucher waren denn da?

Muckel: Das ist schwer zu schätzen, weil alle rumlaufen. Und das ist auch so gedacht. Es ist nicht einfach, alle drei großen Plätze gleichzeitig zu bespielen. Wir wollen aber, dass die Leute sehen, dass die City viel zu bieten hat.

Was kostet die Musiknacht?

Muckel: Das finanzielle Volumen beträgt fast 40.000 Euro. Ohne die Gaststätten ist das nicht finanzierbar. Sie sorgen für die Bands und die Bühnen, wir für die Infrastruktur und die Werbung.

Warum war das Café Kultur auf dem Saporoshje-Platz geschlossen?

Muckel: Die Pächter betreiben ja auch noch das Pegasos. Und die haben den Bierwagen gestemmt. Sie haben alle Kräfte mobilisiert. Es ist ja auch ein hohes Risiko da, dass es regnet.

Ist die gesamte Organisation City-Eigenarbeit?

Muckel: Wir haben uns das mühsam aufgebaut. Vor neun Jahren hatten wir eine externe Agentur aus Berlin. Die haben viele Fehler gemacht. Die Musik passte nicht zu Oberhausen, Eintritt schon gar nicht und wenn Sie einen Platz absperren, kommt keiner.

Kommen auch Besucher von außerhalb?

Muckel: Wir sind froh, dass Besucher aus Osterfeld und Sterkrade kommen. Aber es waren, wie an den Autokennzeichen zu sehen war, auch Gäste aus den Nachbarstädten da. Die Musik-Sommer-Nacht ist eine einzigartige Werbung für unsere Innenstadt und unser gastronomisches Angebot.

Was gefiel Ihnen persönlich besonders gut?

Muckel: Die Atmosphäre. Alle gingen höflich miteinander um. Es gab keine Pöbeleien, keine Zwischenfälle. Viele Bands sind ja schon von Beginn an dabei, die Sputniks oder Nockrock. Neu zwischen Lux und Transatlantik waren die Drei aus Köln mit Julia Binder. Die hat es um Mitternacht geschafft, dass alle gemeinsam ‚Hey Jude’ sangen.

Ist nicht Netto, geöffnet bis 21 Uhr, der größte Konkurrent für die Gastronomen?

Muckel: Das lässt sich nicht verhindern. Wir wollen ja keine Absperrungen. Aber Sie haben Recht: Wir mussten zum ersten Mal auch Bierflaschen einsammeln. Aber an den Bierwagen war’s trotzdem voll. Ich glaube, dieses Mal haben alle Gastronomen ein gutes Geschäft gemacht.

Einige Läden hatten geöffnet.

Muckel: Ja, von Kraus Brille und Mode, Casa Leonardo und Ars Vivendi haben wir positive Rückmeldungen bekommen. Neukunden konnten akquiriert werden. Beim Late-Night-Shopping wird ja nicht unbedingt viel eingekauft, aber die Geschäfte werden wahrgenommen.

Beflügelt der Erfolg die Organisatoren für das Jubiläums-Musikfest im nächsten Jahr?

Muckel: Auf jeden Fall. Für die Nummer zehn müssen wir uns etwas überlegen. Ein zentrales Highlight wird es aber nicht geben. Wir denken uns etwas aus, was alle Beteiligten verbindet. Ich habe schon eine Idee, verrate sie aber noch nicht. Wir haben einen Gastronomen-Stammtisch, der immer in einer anderen Gaststätte stattfindet. Da reden wir über das nächste Fest, das wieder im August stattfinden soll.