Oberhausen. . Oberbürgermeister Klaus Wehling zieht Bilanz, nachdem ein Jahr lang Einbürgerungsfeiern abgehalten wurden. Die Veranstaltung bringt ausländischen Mitbürgern mehr Wertschätzung entgegen.
Ein Jahr ist es her, da fand die erste Einbürgerungszeremonie in Oberhausen für ausländische Mitbürger statt. Seitdem erhielten 260 Personen aus 44 Ländern in sieben Veranstaltungen die Urkunde, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit besiegelt. Anlässlich des einjährigen Bestehens zieht Oberbürgermeister Klaus Wehling Bilanz und bedankt sich bei den Sponsoren.
„Mit der Einbürgerungszeremonie haben wir eine höhere Qualität der Willkommenstruktur geschaffen“, sagt der Oberbürgermeister. Zudem könne Oberhausen so angemessen zeigen, wie wichtig die neuen Bürger für die Gesellschaft seien. „Wir können ihnen so mehr Wertschätzung entgegenbringen.“
Kulturell wertvoll für die Stadt
Dabei seien die ausländischen Mitbürger nicht nur kulturell wertvoll für die Stadt. Durch die Aufnahme der jährlich rund 400 Personen könne ebenfalls dem demografischen Wandel, aber auch einem drohenden Fachkräftemangel entgegen gewirkt werden.
Bei jeder feierlichen Zeremonie nehmen rund 85 Prozent der Bewerber teil. Und das mit Stolz, erzählt Bettina Kaldenhoven, zuständig für Staatsangehörigkeits- und Einbürgerungsangelegenheiten. „Es ist kein Vergleich zu früher, als die Leute ihr Zertifikat in unseren Büroräumen überreicht bekommen haben, jetzt freuen sie sich richtig.“
Bürokratischer Aufwand
Kaldenhoven berichtet weiter von Neubürgern, die ihr nach der rund einstündigen Veranstaltung oft auch um den Hals fallen. Auch das ein oder andere Tränchen könne sich so manch einer nicht verdrücken, hält er die hart erarbeitete Urkunde in den Händen. Schließlich ginge dem festlichen Akt ein hoher bürokratischer Aufwand voraus. Der Einbürgerungstest musste bestanden und ein Sprachzertifikat abgelegt werden.
Nicht ganz uneigennützig sieht Kaldenhoven die Festlichkeit auch für Oberhausen. Durch die Zeremonie würden die nun gleichberechtigten Bürger ganz anders mit ihrer neuen Staatsangehörigkeit umgehen. „Mit der Feier zeigen wir ihnen, dass es etwas Besonderes ist, was sie ausgehändigt bekommen.“ Noch vor einem Jahr sah die Mitarbeiterin die Urkunden nicht selten auch achtlos in der Hosentasche verschwinden.
Im großen Rahmen für Einbürgerung werben
Die Idee zur festlichen Rahmenhandlung keimte bereits schon länger, nur die Ausführung habe seine Zeit gebraucht, so Wehling. „Wir wollten die Zeremonie ja nicht in einer Turnhalle abhalten. Einige Dinge müssen eben reifen.“ Wehling hebt jedoch auch hervor, dass Nordrhein-Westfalen erst kürzlich damit begonnen habe, im großen Rahmen für die Einbürgerung zu werben. „Wir haben ein Jahr Vorlauf.“ Auch in Zukunft strebe die Stadt sechs bis sieben Zeremonien pro Jahr an.
Möglich machten die Einbürgerungsfeiern vor allem die Sponsoren: Die Lebenshilfe Oberhausen e.V., Four Visions, Dienstleister für technisches Event-Management und der Bäckerei-Betrieb Horsthemke. „Wir sind häufig auf die Unterstützung der Stadt angewiesen. Mit unseren Blumen, die wir beisteuern, können wir Oberhausen etwas zurück geben“, sagt Lebenshilfe-Geschäftsführers Rainer Lettkamp.