Verschärfte Auflagen für Karnevalswagen - Oberhausener Jecken in Sorge
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Oberhausen. Ein Karnevalsumzug nur mit Treckern? Hier glaubt man an einen April-Scherz im August. Doch mit diesen Sorgen plagten sich zuletzt die Karnevalsvereine herum. Verschärfte Auflagen für die Zugmaschinen sorgten für Verwirrung.
Ein Karnevalsumzug nur mit Treckern? Hier glaubt man an einen April-Scherz im August. Doch mit diesen Sorgen plagten sich zuletzt die Karnevalsvereine herum. Die Spielregeln für den Wagenbau stünden komplett auf dem Kopf. Was also war geschehen?
Schnell machte in den vergangenen Wochen eine Ankündigung des Bundesverkehrs-ministerium die Runde, wonach eine Ausnahmeregelung in der Straßenverkehrsordnung geändert werde. Bei einem Punkt wurden die Karnevalisten hellhörig: So sollen künftig nur noch Zugmaschinen für die Beförderungen von Jecken zugelassen werden, die eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h nicht überschreiten.
Landesverbände gaben Entwarnung
Da der Großteil der Motto- und Motivwagen bei den Zügen in Oberhausen jedoch mit Lkw-Zugmaschinen unterwegs ist, würde dies bedeuten: Sie sind zu schnell. Nur noch Trecker könnten die Anforderungen erfüllen, einen Karnevalswagen künftig im Kamelle-Regen über die Straßen zu ziehen. Gleichbedeutend mit dem Aus für viele Wagenbauer.
Der Bund Deutscher Karneval (BDK) bemühte nach der Meldung schnell seine Juristen und gab nun über die Landesverbände Entwarnung. „Die Regeländerungen greifen nicht bei den Karnevalsumzügen“, sagt Helmut Lupszyk, Orga-Leiter im Groß Oberhausener Karneval. Auch die Recherchen des hiesigen Dachverbandes hätten bei Stadt, TÜV und Ämtern keine andere Nachricht ergeben.
„Die Meldungen waren sehr irritierend und hätten auch keinen Sinn ergeben. Schließlich dürfen die Wagen auf dem Weg zum Karnevalsumzug sowieso keine Personen auf dem Anhänger befördern. Und: Während des Umzuges ist für alle Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben“, sagt Hauptausschuss-Präsident Heiner Dehorn.
Vereine stecken in den Vorbereitungen
Dennoch habe das Thema hohe Wellen geschlagen. „Bei mir stand das Telefon nicht mehr still“, sagt Michael Vennemann, Zugleiter für Oberhausen und Osterfeld. Er habe die Gesellschaften über den Stand schriftlich informiert. „Dies ist wichtig, weil viele Vereine bereits mitten in den Vorbereitungen für die kommende Session stecken.“
Alternativen könnten nicht „mal so eben“ organisiert werden. Bei einem tatsächlichen Verzicht auf Lkw-Zugmaschinen hätte Vennemann für die Zukunft des bunten Umzuges schwarz gesehen. „Das hätte uns möglicherweise 80 Prozent der Wagen gekostet.“
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