Oberhausen.
Für seinen Tourauftakt am 4. August hat sich Sänger David Pfeffer das Zentrum Altenberg ausgesucht. Selbst ein Kind des Ruhrgebiets, will der ehemalige Duisburger sein neues Album „Waking Life und Fading Pictures“ mitten im Ruhrpott vorstellen. Das erscheint am 11. Oktober (Roough Trade Vertrieb). Trotz Tourstress nahm sich der 31-Jährige Zeit, um mit WAZ-Mitarbeiterin Maxi Overfeld zu telefonieren.
Herr Pfeffer, auf vier Konzerten präsentieren Sie ihren Fans nun ihr zweites Album, was hat sich im Vergleich zu „I Mind“ verändert?
David Pfeffer: Wir haben bis jetzt noch nichts veröffentlicht, wir spielen jetzt erstmal eine Teaser-Tour in kleinen Locations, um zu gucken wie die neuen Songs überhaupt ankommen, wie die Leute auf die Songs reagieren. Das war beim ersten Album natürlich noch anders, das wurde sehr schnell produziert, nachdem ich bei X-Factor gewonnen hatte, um die große Aufmerksamkeit in den Medien zu nutzen. Auf „I Mind“ habe ich nur teilweise meine Texte selber schreiben dürfen. Alle Songs, die jetzt auf dem Album gelandet sind, stammen aber aus meiner Feder. Damit kehre ich ein bisschen zu meinen Wurzeln zurück, denn Lieder habe ich auch früher schon getextet.
Liegt ihnen ein Lied besonders am Herzen?
Pfeffer: Da tue ich mich schon ein bisschen schwer. Denn es gibt ein Thema, das sich durch das gesamte Album zieht. Die Lieder sollen die Lebensphasen widerspiegeln. Es beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Deshalb finde ich es schwierig, ein Lieblingslied zu benennen, denn dann müsste ich mich ja für eine Phase meines Lebens entscheiden. Zu Anfang hatten wir 40 Songs zur Auswahl, es fiel mir schon schwer, davon einige aussortieren zu müssen.
Seit Ihrem Sieg bei der Castingshow X-Factor im Dezember 2011 hat sich ja einiges getan.
Pfeffer: Nach der Show ging alles sehr schnell. Erst kam das Album, dann haben wir im Frühjahr eine Tour gespielt und sind auf Festivals aufgetreten. Im Sommer musste ich aber dann einen Schlussstrich ziehen, weil ich schnell eine neue Platte machen wollte. Dann hatte ich eine intensive Zeit, in der ich nur Songs geschrieben habe. Schließlich habe ich um mich herum ein richtig gutes Team aufgebaut. Anfang des Jahres fingen dann die Arbeiten am neuen Album an. Musik hat eben auch eine Business-Seite.
Ist ihr zweites Album also ein Wendepunkt in Ihrer Karriere?
Pfeffer: Ich habe viele Sachen während der Produktion der ersten Platte lernen können. Aber einiges, wie das Liederschreiben, habe ich schon vor der Fernsehshow gemacht. Ich würde sagen, das neue Album ist eine gute Mischung aus beidem: Aus der Welt vor meiner Karriere und der Show-Welt. Für die Chance, die ich durch X-Factor bekommen habe, bin ich dankbar. Ich habe viele unterschiedliche Menschen kennenlernen dürfen. Dass ich Musik jetzt professionell machen darf, verdanke ich zu einem erheblichen Teil der TV-Show.
David Pfeffer gewinnt X-Factor-Finale
Warum haben Sie den Tourauftakt nach Oberhausen verlegt?
Pfeffer: Das ist mehr oder weniger zufällig, es liegt nämlich etwa in der Mitte zwischen meinen beiden alten Heimaten. Jetzt wohne ich zwar in Köln, vorher habe ich jedoch in Dorsten und dann in Duisburg gelebt. Aber mit dem Ruhrgebiet bleibe ich wohl ewig verwurzelt. Das ist meine Heimat, dort komme ich her, da habe ich schließlich auch immer noch Familie. Viel weiter als Köln wird’s mich vom Ruhrgebiet wohl nicht wegziehen.
Was verbinden Sie als ehemaliger Duisburger mit Oberhausen?
Pfeffer: Als Jugendlicher war ich häufiger mal im Centro und habe Konzerte dort besucht. In Oberhausen wohnen auch einige meiner Freunde und Arbeitskollegen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Pfeffer: Ich versuche, nicht an die Zukunft zu denken oder an die Vergangenheit. Ich lebe im Jetzt. Aber ich hoffe, dass meinen Fans das neue Album gefällt.