Duisburg. . David Pfeffer hat ein sehr aufregendes Jahr hinter sich – nach dem Sieg bei der TV-Show „X-Factor“. Darüber sprach der sympathische Musiker, der zwar vor sechs Wochen nach Köln gezogen ist, aber ein Duisburger Junge bleibt, mit der WAZ.
David Pfeffer entschuldigt sich höflich. Dabei ist der 30-Jährige nur ein paar Minuten später als geplant zum Interview in der Telefonleitung. Von Starallüren keine Spur. Da sollen andere Casting-Show-Gewinner die Nase höher tragen. David Pfeffer wirkt entspannt.
Dabei hat er ein sehr aufregendes Jahr hinter sich – nach dem Sieg bei der TV-Show „X-Factor“. Darüber sprach der sympathische Musiker, der zwar vor sechs Wochen nach Köln gezogen ist, aber ein Duisburger Junge bleibt, angenehm offen mit dieser Zeitung.
Die neue „X Factor“-Staffel hat gerade begonnen. Haben Sie schon mal reingeschaut?
David Pfeffer: Ich hatte noch keine Zeit dazu, aber ich war bei den Castings in Berlin. Da kamen schon einige Erinnerungen hoch. Jetzt konnte ich entspannt zuschauen, damals war ich sehr nervös.
Sie haben das geschafft, wovon jetzt auch die neuen „X Factor“-Teilnehmer träumen, sind mit ihrem Sieger-Song „I’m here“ direkt in den Top Ten der Charts gelandet. Wie haben Sie das vergangene Jahr erlebt?
Pfeffer: „X Factor“ habe ich es zu verdanken, dass ich jetzt das machen kann, was ich immer wollte: Musik. Was sich andere erst über viele Jahre erarbeiten müssen, ist mir praktisch in den Schoß gefallen. Die erste Zeit ist nur so an mir vorbeigerauscht.
David Pfeffer in Duisburg
Die Tour mit meiner Band war ein unfassbar schönes Erlebnis. Auch der Auftritt beim WDR-2-Open-Air vor 15 000 Leuten war Wahnsinn.
Sie hatten auch einige Auftritte in ihrer Heimatstadt Duisburg...
Pfeffer: Das Konzert im Grammatikoff war total toll. Ausverkauft. In diesem Laden hab ich früher selber schöne Abende verlebt. Und auch der Auftritt vor 4000 Zuschauern bei der „Extraschicht“ im Landschaftspark hat unheimlich viel Spaß gemacht. Du wirst in diese Welt hereinkatapultiert, musst aber auch mit den anderen Seiten der Branche umgehen können.
Was meinen Sie konkret?
Pfeffer: Das große Interesse ebbt irgendwann ab. Du hast nicht mehr 15 Telefoninterviews in der Woche, sondern nur noch zwei. Du bekommst Existenzängste. Ein Sieg bei einem Gesangswettbewerb garantiert dir allein eben keine langfristige Karriere. Und es gibt sicher wenige Branchen, in denen so viel versprochen und so wenig gehalten wird. Aber ich denke, dass am Ende immer die Musik entscheidend ist. Das will ich jetzt beweisen.
Das neue Album wird vielfältiger
Unterstützt Sie Ihr „X Factor“-Mentor und Star-Trompeter Till Brönner weiterhin dabei?
Pfeffer: Till ist als absolute musikalische Integrität weiter ein wichtiger Ratgeber. Ich habe gerade die Demo-Bänder für mein neues Album aufgenommen. Ich treffe mich deswegen nächste Woche mit ihm.
Was dürfen ihre Fans von ihrem zweiten Album erwarten?
Pfeffer: Es geht mir in erster Linie weiter darum, Gefühle zu transportieren. Das neue Album wird aber vielfältiger. Bisher waren meine Lieder eher tragend. Ich mag ja dieses Epische, aber ich will jetzt zeigen, dass es auch die kleinen handgemachten Dinge sind, die einen Song groß machen.
Wann erscheint das neue Album?
Pfeffer: Das weiß ich noch nicht, weil ich kein 08/15-Album machen möchte. Ich muss sagen können: Das bin 100 Prozent ich. Aber lange wird’s nicht mehr dauern.
Wie lange dauert es denn bis zum nächsten Auftritt in Duisburg?
Pfeffer: Jetzt am Freitag spiele ich mit der Big Band der Polizei NRW bei der Graduierung der jungen Kollegen im Theater am Marientor.
Das passt. Sie haben ja mehrere Jahre als Polizist gearbeitet, sind derzeit beurlaubt.
David Pfeffer gewinnt X-Factor-Finale
Können Sie sich überhaupt vorstellen, irgendwann wieder in ihren alten Beruf zurückzukehren?
Pfeffer: Das kann ich mir schon vorstellen, aber im Moment bin ich Musiker.
Würden Sie denn noch mal bei „X Factor“ mitmachen?
Pfeffer: Eigentlich ja. Obwohl Casting-Shows in der Öffentlichkeit weiter eher negativ wahrgenommen werden. Du bekommst schnell einen Stempel aufgedrückt. Aber ich versuche eben, durch gute Musik zu überzeugen. Das ist die Herausforderung.