Oberhausen. Die Besucher des Kaisergartens sind verärgert: Sie zahlen vor Beginn der Parkgebührenpflicht in den neuen Automaten ein. Schilder geben noch das Okay für das Parken mit Parkscheibe. Wirtschaftsbetriebe legen heute nach.

Marina Vanica möchte mit ihren beiden Kindern eine Runde im Kaisergarten drehen, ihren roten Kleintransporter stellt sie auf dem Parkplatz am Schloss Oberhausen ab. Und nun? „Ich hole mir einen Parkschein.“ Warum? „Weil da ja ein entsprechender Automat steht.“ Die junge Mutter weiß also nur durch den Parkscheinautomaten selber, dass sie zahlen muss.

Elf Tage umsonst gezahlt?

Die blau-grauen Kästen stehen aber schon seit dem 16. Juli an ihren Plätzen. Die Pflicht zum Parkschein besteht jedoch erst seit diesem Montag, 27. Juli. Vor einer Woche hätte sie also umsonst gezahlt, so wie viele andere Besucher vor ihr, das erzählt Wallburg Nöthen. Die Betreiberin des kleinen Kinderkarussells neben der Kaisergarten-Gastronomie habe schon so manch verärgerten Kunden beruhigen müssen. „Viele Gäste haben mir in der vergangenen Woche erzählt, dass sie schon Geld in den Automaten am Schloss geschmissen haben.“

Geld in den Parkschein schmeißen, dass sei in der vergangenen Woche noch nicht nötig gewesen, sagt Stadtsprecher Martin Berger. „Wir bedauern sehr, dass es zu diesem Missverständnis gekommen ist.“ Die Parkgebühr trete erst mit den dazugehörigen Schildern in Kraft. Diese stellte die WBO seit Montag an den Parkplätzen an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Allee/Duisburger Straße sowie auf den Straßen Am Kaisergarten und Konrad-Adenauer-Allee selber auf.

Beschilderung fehlt

Doch da tut sich bereits das nächste Problem auf: Die Beschilderung auf dem Parkplatz am Schloss fehlt, lediglich der Parkscheinautomat weist aufs Zahlen hin. Statt dessen sorgen die alten Hinweisschilder für Verwirrung. An der Parkplatzeinfahrt sowie auf dem Platz heißt es noch, Parken mit Parkscheibe für vier Stunden erlaubt. „Ich habe meine Parkscheibe gerade eingestellt, ich hätte mir jetzt keinen Schein gekauft“, sagt auch eine 37-jährige Besucherin und guckt sich fragend auf der Suche nach einem Automaten um.

„Wir haben am Montag mit der Beschilderung angefangen“, erklärt Maria Guthoff, Geschäftsführerin der WBO. Die Wirtschaftsbetriebe sind für die neuen Schilder verantwortlich. Am gestrigen Mittwoch habe es noch eine Ortsbegehung gegeben, ab heute soll nun auch der Parkplatz am Schloss mit Hinweisen bestückt werden.

Die neue Parkgebührenregelung wurde vor rund zwei Wochen endgültig vom Rat der Stadt beschlossen. 50 Cent kostet nun der Parkplatz an der Duisburger Straße, an den übrigen zahlt man einen Euro. Die Erhebung von Parkgebühren am Kaisergarten ist Teil des Haushaltssanierungsplans.