Wie Oberhausener Unternehmen mit Tattoos von Mitarbeitern umgehen
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Oberhausen. Tätowierungen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Immer mehr junge Menschen sind mit den bunten Hautbildern verziert. Wir haben uns umgehört: Wie locker sind die Oberhausener Arbeitgeber im Umgang mit den Tattoos ihrer Mitarbeiter?
Stimmt es, dass die Haut der Spiegel der Seele ist? Wenn ja, ist das Innenleben vieler junger Mensch kunterbunt. Denn: Es gibt kaum jemanden unter 30, der nicht tätowiert ist. Ob sichtbar oder versteckt, schwarz oder in Farbe – Tattoos sind längst nichts mehr, das nur Knastbrüder und Seemänner am Körper tragen. Und angesichts der zurzeit herrschenden Temperaturen darf wohl die berechtigte Frage gestellt werden: Wie locker sind die Oberhausener Arbeitgeber im Umgang mit den Hautbildern ihrer Mitarbeiter?
Tattoos sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das merkt man auch in der Oberhausener Stadtverwaltung: „Bei uns gibt es keinen Dresscode“, lässt Stadtsprecher Martin Berger verlauten. „Es gibt keine offizielle Dienstanweisung, Tattoos oder Piercings zu verstecken.“ Das heißt mit anderen Worten: Auch im Bürgeramt und in anderen Abteilungen mit Kundenverkehr sind die bunten Hautbildchen erlaubt. Allerdings schränkt Berger ein: „Solange sich niemand darüber beschwert, ist alles in Ordnung.“
Tattoos in der Bank „kein Thema“
In der Oberhausener Stadtsparkasse dagegen sind sichtbare Tätowierungen „überhaupt kein Thema“, wie ein Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung sagt. Er wisse gerade einmal von drei Mitarbeitern, die kleinere Tattoos hätten, aber sichtbar seien die nicht. „Wenn man länger mit den Leuten zusammenarbeitet, dann trifft man die auch schon mal privat zum Sport und sieht, ob sie tätowiert sind.“ Eine Kleiderordnung gebe es bei der Sparkasse nicht, dafür aber „eine Erwartungshaltung, wie die Mitarbeiter sich kleiden sollten“, so der Sprecher. „Dazu gehört bei den männlichen Angestellten eine Krawatte.“ Insgesamt stelle er fest, „dass unsere Mitarbeiter sehr verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen“. Und nur weil jemand tätowiert ist, sei das noch lange kein Grund, diese Person nicht einzustellen. „Bei uns steht immer noch die Qualifikation im Vordergrund.“
Bei der Stoag sind kurze Hosen und Ärmel angesichts der Hitze kein Problem – im Gegenteil: „Wir stellen unseren Mitarbeitern Shorts, kurzärmelige Hemden und Poloshirts zur Verfügung“, so eine Unternehmenssprecherin. Mitarbeiter mit bunter Haut haben nicht das Nachsehen: „Wenn dann irgendwo eine Tätowierung zu sehen ist, dann ist das halt so.“ Nur eine Einschränkung macht die Sprecherin: „Die Tattoos dürfen keine verbotenen oder verfassungsfeindlichen Symbole enthalten. Darauf achten wir aber sehr genau.“
Ob Anwaltsgehilfin mit Tribal am Steiß oder den Verwaltungsangestellten, der den kompletten Arm im japanischen Stil gestaltet hat – verstecken muss sich niemand mehr.
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