Oberhausen. Aber viele Unfälle passieren, weil Erwachsene die Gefahr unterschätzen. Zum Verkehrssicherheitstag trainierten Klein und Groß gemeinsam.

Erwachsene unterschätzen die Gefahr nicht selten: Plötzlich fährt ein Junge mit seinem Rad vom Gehweg auf die Fahrbahn, die Frau im Auto kann die Härte des Zusammenstoß nur noch vermindern. Oder unerwartet schießt ein Kind hinter parkenden Autos hervor.

Kinder sind im Straßenverkehr nur allzu leicht Opfer, mahnen die Oberhausener Verkehrswacht und die Polizei. 52 Mal allein im vergangenen Jahr. Ein Sicherheitstag am Kindergarten „Grashüpfer“ sollte deshalb nicht nur den kleinen Teilnehmern helfen, sondern vor allem den großen. 200 Kinder und viele Erwachsene machten mit.

Autofahrer unterschätzen Bremsweg

„Die Sinne von Kindern sind erst im Alter von neun bis elf Jahren richtig entwickelt“, sagt Polizeihauptkommissar Willi Taubner. Erwachsene können sich häufig nicht in ihre Lage hineinversetzen. Zum Verkehrssicherheitstag bekommen sie deshalb gleich einmal eine besondere Brille verpasst, die die Sicht einschränkt.

Dass Kinder spontan handeln können und ohne über Gefahren nachzudenken loslaufen, erfordert eine besondere Aufmerksamkeit bei Autofahrern. Viele unterschätzen zudem ihren Anhalteweg. „Bei 50 km/h beträgt der Reaktionsweg allein schon etwa 14 Meter“, rechnet Taubner vor. Bis ein Auto zum Stillstand kommt, vergehen jedoch weitere rund 25 Meter. Schnell sind 40 Meter und mehr beisammen – „aber nur, wenn die Wetter- und Straßenverhältnisse günstig sind“.

Verkehrssicherheit ist ein fest verankertes Thema

Beim simulierten Reaktionstest für Erwachsene gibt es deshalb die meisten Ahs und Ohs. Verkehrssicherheit ist in den Kindergärten zwar ein fest verankertes Thema. Doch üben kann man seine motorischen Fähigkeiten von klein auf nicht genug. „Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren müssen besonders die Bewegungssicherheit lernen“, darauf weist der Vorsitzende der Verkehrswacht, Dieter Elsenrath-Junghans, hin.

Unter diesem Aspekt hat die Verkehrswacht für 200 Kinder des Bewegungskindergartens Grashüpfer und den Kindertagesstätten „Arche Noah“ und Löwenzahn zum Beispiel einen Fahrzeugparcours erstellt, den es mit typischen Kinderfahrzeugen zu bewältigen gilt: Roller und Bobbycars. Auf einem Bewegungungsparcours wird hingegen die Sicht eingeschränkt, anderswo üben Kinder das akustische Richtungshören.