Oberhausen. .
Wegen schwerer sexueller Übergriffe muss sich ein 41-jähriger Oberhausener seit gestern vor dem Landgericht Duisburg verantworten. In insgesamt vier Fällen soll er seine Ehefrau zwischen November 2011 und November 2012 vergewaltigt und misshandelt haben. Die Anklage wirft ihm zweifache schwere sexuelle Nötigung und zweifache Körperverletzung vor.
Die 32-jährige Ehefrau hatte im August 2011 nach einer Fehlgeburt im Krankenhaus gelegen. Der Angeklagte besuchte sie und schlug sie, weil er angeblich aufgrund von SMS vermutete, dass seine Frau ihn betrog. Diese kehrte dennoch im November 2011 in die eheliche Wohnung nach Tackenberg zurück. Noch am gleichen Abend soll der Angeklagte über sie hergefallen sein und sie brutal vergewaltigt haben.
Mit einer Zange inden Oberschenkel
Im Januar 2012 soll er sie erneut mit Drohungen und Gewalt zum Verkehr in verschiedenen Spielarten gezwungen haben. Im November 2011 soll es schließlich Streit um Geld gegeben haben. Als seine Frau schlief, soll sie der 41-Jährige mit Foltermethoden geweckt haben: Laut Anklage kniff er ihr mit einer Zange in den Oberschenkel und schlug ihr mit einer Eisenstange auf die Beine.
Das sei alles nur erfunden, so der 41-Jährige. Lediglich die Vorgeschichte im Krankenhaus, die allerdings nicht Teil der Anklage ist, stimme. Er habe 2002 geheiratet und die Ehe, aus der drei Kinder hervorgingen, sei zunächst harmonisch verlaufen. Streit habe es mal gegeben, auch mal wechselseitige Ohrfeigen. „Aber das kommt doch in jeder Familie vor.“ Doch seit geraumer Zeit leide seine Frau unter massiven psychischen Problemen. Er sei sicher, dass sie deshalb die Lügengeschichten erzähle. „Ich liebe sie trotzdem.“ Und obwohl seine Frau ausgezogen sei, stehe er in ständigem Kontakt mit ihr. „Sie hat die letzte Nacht bei mir verbracht“, so der Angeklagte, der auch sein Handy vorlegte, das aktuelle SMS und Anruf-Vermerke von einer Mobil-Nummer aufweist, die angeblich seiner Ehefrau gehört.
Die Hauptbelastungszeugin, der ein Gutachter zuvor keine relevanten Erkrankungen bescheinigte, soll erst in der kommenden Woche vernommen werden. Für den Prozess sind zwei weitere Verhandlungstage geplant.