Oberhausen. Die Polizei hat 30 Hinweise zu dem Mann erhalten, der überfallartig und brutal versuchte, eine junge Oberhausenerin zu vergewaltigen. Gleich den ersten Aufruf mit Phantombild des Täters hatten im Online-Portal der WAZ 4123 Menschen bei Facebook geteilt. Eine heiße Spur war jedoch noch nicht darunter.
Der Täter hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag (16. Juni) im Bereich des Grüngürtels an der Straße „Im Lipperfeld“ zugeschlagen. Nur weil zufällig ein Zeuge auf das Geschehen aufmerksam wurde, ließ der Mann von seinem Opfer ab und flüchtete.
Die Polizei ließ ein Phantombild erstellen und dieses in der Presse veröffentlichen. Gleich den ersten Aufruf mit Phantombild des Täters hatten im Online-Portal der WAZ 4123 Menschen bei Facebook geteilt. Trotz dieser hohen Zahl hält Herbert Lenhart, Leiter des Kriminalkommissariates 11, die 30 Hinweise für nicht allzu viele. Facebook bezeichnet er dennoch als gute Möglichkeit, auch an junge Menschen heranzukommen. „Wenn wir mit einem Fall an die Presse gehen, wollen wir eine möglichst große Öffentlichkeit erreichen“, sagt Lenhart.
"Vergewaltiger sind örtliche Täter"
Den Fall selbst schildert er als „massive Straftat“, die sie auch aufklären wollten. Diese Form der Vergewaltigung, bei der Täter und Opfer in keinerlei Beziehung zueinander stehen, sei in Oberhausen selten. Lenhart: „So etwas kommt vielleicht einmal im Jahr vor.“
Nach Lenharts Einschätzung wird der Täter so schnell nicht wieder zuschlagen. „Das wäre anders zu bewerten gewesen, wenn er Erfolg gehabt hätte“, sagt der Kriminalist. Dann hätte sich der Mann an der Tat berauschen können und dieses Rauschgefühl immer wiederholen wollen. Nach seinem Misserfolg würde er nun große Angst haben und natürlich wissen, dass er gesucht wird.
Lenhart weiß aus Erfahrung und Studien: „Vergewaltiger sind örtliche Täter.“ Das heißt, sie bleiben für das Verbrechen in ihrer Stadt, in der sie sich auskennen.“ Auch der Gesuchte muss über Ortskenntnisse verfügen, sich im Bereich des Grüngürtels gut auskennen. Überhaupt seien dort nur wegen Oberhausen Olé nachts noch Leute unterwegs gewesen, sagt der Kommissariatschef. Lenhart erklärt weiter, dass sie den meisten Hinweisen nachgingen. Nur, dass zu einem Gesicht, dem Phantombild, auch ein Körper gehört. Lenhart: „Wenn ein Täter als 1,75 Meter groß beschrieben wird, wir aber den Hinweis auf einen Mann von 1,96 erhalten, können wir den schon mal ausschließen.“
Zurzeit untersucht die Polizei einen Gegenstand, den der Täter am Tatort zurückgelassen hat, auf DNA-Spuren. Sollten welche gefunden werden, könnte das den Durchbruch bringen.