Oberhausen. In Oberhausen verdienen die Betreuerinnen mehr als in anderen Kommunen: Etwa 5,40 pro Kind und Stunde. Eine Erhöhung der Monatspauschalen ist nicht in Sicht.

Tagesmütter in NRW sollen demnächst besser bezahlt werden. Dafür sprachen sich im Familienausschuss des Landes jetzt alle Fraktionen aus. Eine gesetzliche Vorgabe aber soll es nicht geben – aus Kostengründen. Experten fordern, dass sich die Kommunen auf den von SPD und Grünen geforderten Mindestlohn von 5,50 Euro verständigen. Doch die Stadt Oberhausen winkt ab: „Für eine Erhöhung haben wir angesichts der Haushaltslage keinen Spielraum“, erklärt Klaus Gohlke, Leiter des Kinderpädagogischen Dienstes.

1,90 Euro bis 5,50 Euro pro Kind und Stunde erhalten die zumeist selbstständig tätigen Tagesmütter bislang in NRW, Steuern und Sozialabgaben müssen sie selbst tragen. Oberhausen liegt dabei bereits am oberen Ende der Spanne.

Betroffene seien mit der Leistung relativ zufrieden

„Wir haben uns vor einigen Jahren für ein anderes System entschieden“, sagt Gohlke. Tagesmütter und -väter, die von der Kindertagespflegebörse der Stadt Oberhausen vermittelt werden, erhalten für die Betreuung der Kinder seitdem eine monatliche Vergütung. Für ein Kind, das bis zu 15 Stunden in der Woche betreut wird, erhält die Tagesmutter 325 Euro monatlich – also rund 5,42 Euro pro Stunde, wenn das Kind die maximale Betreuungszeit nutzt.

Bei bis zu 45 Wochenstunden sind es pro Kind dann 970 Euro monatlich – bei maximaler Betreuungszeit also 5,39 Euro pro Stunde. „Zusätzlich zahlen wir teils auch noch Zuschüsse für Miete, Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten und übernehmen anteilig die Beiträge der Krankenversicherung“, sagt Gohlke. Auch wenn es immer wieder Forderungen nach höheren Pauschalen gebe, seien die Betroffenen, die in Oberhausen in der Regel zwei bis drei Kinder betreuen, mit dieser Leistung relativ zufrieden.

„Mehr Sicherheit bieten“

„Wir wollten die Akzeptanz und Attraktivität dieses Berufs weiter steigern und den Betreuungspersonen mehr Sicherheit bieten“, so Gohlke. Seien Tagesmütter in der Vergangenheit etwa im Fall einer unerwarteten Abmeldung nicht abgesichert gewesen, decke die Pauschalregelung diese Risiken ab.

„Derzeit gibt es in Oberhausen 141 Tagespflegepersonen“, sagt Gohlke. Insgesamt stünden 471 Plätze zur Verfügung, zu Beginn des kommenden Kindergartenjahres sollen es 505 sein. Der Schwerpunkt liegt auf der Betreuung unter Zweijähriger. Die Kindertagespflege sei dabei nicht als Konkurrenz zu den Kitas zu sehen. Es handele sich vielmehr um eine wichtige Ergänzung zu den klassischen Betreuungsmöglichkeiten. Neue Tagesmütter suche man derzeit nicht: „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Angebot gut ausgelastet ist, über das Jahr aber in einigen Einrichtungen auch mal Plätze frei sind“, sagt Gohlke.